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Etappe 1: München - Passau 274 km

Veröffentlicht am 29.07.2013

 

Karte Etappe 1: München bis Passau

 

Fotos Etappe 1: München - Passau

 

1. Tag             16.07.2013      München bis Garching                    20 km

 

Nun beginnt also meine dritte große Pilgerfahrt! Nachdem ich von München aus Rom und Santiago de Compostela zu Fuß erpilgert habe, möchte ich jetzt Jerusalem erreichen.

 

Ich setze mich noch in die Jakobskirche am Anger, bereite mich auf die vor mir liegende lange Strecke vor. Was wird mich erwarten, in Österreich, auf dem Balkan, in der Türkei? Wie kann ich durch Israel wandern?

 

Ich breche auf, vom Jakobsplatz, der mit der Synagoge und der Jakobskirche symbol-trächtig für das in Israel gelegene Jerusalem und den Pilgergedanken ist, laufe über den Rindermarkt, die Rosenstraße zum Marienplatz, folge der Theatinerstraße zum Odeons-platz. Hier quere ich schräg durch den Hofgarten, gehe an der bayerischen Staatskanzlei, dem ehemaligen Armeemuseum, vorbei, benutze einen Fußgängertunnel, um den Altstadtring zu kreuzen und bin am Englischen Garten, wandere auf der Prinzregenten-straße hinüber zur Eisbachwelle, in der unermüdlich Surfer den Wasserschwall hinabgleiten. Ich betrete den Englischen Garten, folge dem Eisbach bis zum Klein-hesseloher See. Kindergeschrei tönt von den Spielplätzen herüber, der See jedoch liegt still in der Morgensonne. Auf der Gysslingstraße unterquere ich den Mittleren Ring, bleibe neben der Gysslingstraße, passiere die Hirschau und einige Tennisplätze und biege gleich dahinter rechts ab zur Isar. Hier höre ich nur noch das Plätschern des Wassers, man kann vergessen, dass man noch im Herzen der Großstadt ist.

 

Der Weg folgt dem linken Isarufer bis zur Stauanlage des Kraftwerkes in Oberföhring, bleibt in der Parklandschaft des Englischen Garten immer neben dem Fluss. Einzelne Fußgänger- und Radfahrerstege überbrücken ihn, viele Jogger und Radfahrer überholen mich oder kommen mir entgegen. Der Föhringer Ring, die Eisenbahnlinie werden unterschritten, ich erreiche den Kanal, der vom Klärwerk Großlappen zur Isar führt, überquere ihn auf einer Brücke.

 

Weiter geht es auf breiten Kieswegen den Fluss entlang, neben mir rauscht die Isar, Badende sonnen sich auf Kiesbänken, am anderen Ufer ragt der Kirchturm von Unterföhring über die Baumwipfel. Nur noch wenige Menschen begegnen mir, ich höre Krähengeschrei, den Gesang des Zaunkönigs, Eichhörnchen rascheln im trockenen Laub, kobolzen vor mir über den Weg, uralte Pappeln spenden Schatten.

 

Ich erreiche die Bundesstraße B11, ein Radfahrertunnel führt unter der stark befahrenen Straße durch, ich biege links ab, gehe auf dem Fuß- und Radweg, ein Weg verlässt die Hauptstraße, führt durch fruchtig duftende Erdbeerfelder, Maiswüste und schon reifende Weizenschläge nach Garching hinein. Gegenüber der Kirche finde ich ein Gasthaus.

  

 

2. Tag             17.07.2013      Garching bis Freising                      22,5 km

 

Ich gehe in Garching von der Kirche zur U-Bahnstation, passiere sie und komme auf den Römerhofweg. Der Hüterweg wird überquert, es geht durch Gärten voller Rosen, hinter denen Einfamilienhäuser stehen. Nachdem der Riemerfeldring gekreuzt wurde, zweigt rechts derSchrannerweg ab, der schnell die Stadt verlässt, als Kiesweg durch Mais- und Getreidefelder zum Forschungszentrum Garching führt.

 

Bei einer Wegverzweigung am Beginn des Forschungszentrums leichte Verwirrung, ich halte mich links, ein Pfad führt zwischen den Parkplätzen und den Gebäuden der verschiedenen Institute an einem mit dichtem Grün bestandenen Bachufer um das For-schungszentrum herum. Der Bach wird zweimal auf Stegen gekreuzt, dann bin ich auf einem weißen Weg, der an reifen Gerstenfeldern wieder zu den Isarauen und zum Fluss führt.

 

Ich kreuze die Isar auf einem 1970 erbauten Steg, gehe am rechten Flussufer entlang. Hier bin ich fast allein, nur das Rauschen des Flusses und das Gezwitscher der Waldvögel sind zu hören.

 

Auf der Grünecker Brücke kreuze ich den Fluss erneut, steige steile Treppenstufen hinauf, nehme den Fußweg neben der Fahrbahn und gehe wieder eine Treppe hinunter zum linken Flussufer.

 

Alte Eschen säumen den Weg, Radfahrer eilen vorbei. Auf einem Baumstamm neben dem Weg raste ich, es ist spät geworden, Mücken greifen an, ich beeile mich weiterzukommen.

 

Flugzeuge fliegen niedrig über mich hinweg, dröhnen im Landeanflug auf den Münchener Flughafen, bald bin ich weiter, der Lärm bleibt zurück.

 

Eine Betonsäule am Weg markiert, dass es noch 120 km von hier zur Mündung der Isar in die Donau sind. Die Mücken werden immer lästiger, ich erschlage unzählige der kleinen Blutsauger. Einen Kilometer hinter der Flussbrücke des Freisinger Südringes kann ich endlich den Fluss und damit die Mücken verlassen, gehe auf einen Damm hinauf. Neben mir ragt der Freisinger Dom in den Abendhimmel, ich verlasse den Damm, folge den Wegweisern in die Altstadt und zum Domberg.

 

Ein Platz wird vom Dom und vom Bischofspalast begrenzt, die Kirche ist aber leider schon geschlossen, ich werde sie morgen früh besuchen müssen.

  

 

3. Tag             19.07.2013      Freising bis Moosburg                     23,5 km

 

Ich besuche den Dom in Freising, ein Kinderchor übt darin Kirchenlieder ein, gehe durch den Kreuzgang. Vom Domberg laufe ich die Untere Domberggasse hinunter, in einer Unterführung unter der Ottostraße und Eisenbahnlinie hindurch, bin auf der Erdinger Straße zurKorbinianbrücke. Hier biege ich ab, wandere eine breite Kiesstraße am Isarufer entlang, bin allein, nur wenige Radfahrer überholen mich oder kommen mir entgegen.

 

Der Weg ist von knorrigen, alten Weiden gesäumt, die Bundesstraße B11 kreuzt auf einer wuchtigen Brücke den Fluss, bei Marzling gehe ich zur Landstraße hinauf, überquere sie und bin wieder auf dem Weg an der Isar.

 

Links nähert sich die Moosach, verläuft einige Kilometer parallel zur Isar, Biber haben Dämme in den Fluss gebaut. Ein kleiner Weg zweigt nach Hangenham ab, von der Dorfkirche ertönt das Mittagsläuten, ich bleibe an der Isar.

 

Die Mücken greifen wieder an, vor Oberhummel biegt der Weg links ab, verläuft eine Weile auf dem Hochwasserschutzdamm, ich biege ab, lasse die Mücken hinter mir, kreuze bei Oberhummel eine Landstraße, dahinter ein asphaltierter Weg, auf einem Bretterstapel mache ich Trinkpause. Die kleine Asphaltstraße wird gleich wieder verlassen, eine mit feinem, weichem weißen Schotter bedeckte Kiesstraße, unangenehm zu gehen und für Radfahrer nicht zu befahren, bleibt hinter dem Hochwasserschutzdamm, verläuft parallel zum Mühlbach, ein von Schilf umgebener, romantischer kleiner Fischteich liegt halbversteckt im Wald.

 

Ich komme an eine T-Kreuzung, rechts verläuft ein Pfad auf dem Deich, der würde aber gerade auf das Flugfeld des Moosburger Segelflughafens führen, also bleibe ich links, gehe die Schotterstraße weiter, bis ich am Flugfeld bin, biege noch einmal links ab, dann rechts, folge den Schildern des Radweges in Richtung Landshut.

 

Am Ortseingang von Moosburg eine Brücke über den Amper-Überführungskanal, ich überschreite sie, gehe links die Forststraße entlang, bis rechts die Gärtnerstraße abzweigt, auf der ich in die Stadt hineinwandere. Eine Fußgängerbrücke überquert die Bundesstraße B11, ein Steg einen Bach. Ich bleibe hinter dem Steg rechts, komme in die Altstadt von Moosburg, ein windschiefes, halbverfallenens Treppengiebelhaus am Straßenrand wird passiert, eine Treppe führt zum Münster hinauf.

 

Ich trete in die schlichte, gotische Kirche ein, bleibe einen Moment der Ruhe, gehe dann zum Marktplatz mit dem imposanten Rathaus, den pastellfarbenen Giebelhäusern.

  

 

4. Tag             21.07.2013      Moosburg bis Landshut                  23 km

 

Vom Moosburger Münster gehe ich einen flachen, gepflasterten Treppenweg hinunter zur Leineberger Straße, biege bei der nächsten Gelegenheit rechts ab in die Steinbockstraße, die auf den Komplex einer Chemiefabrik zuführt. Nachdem ich Industriebahngleise überquert habe ändert sich der Straßenname in Neue Industriestraße, die es ziemlich öde auf breitem Bürgersteig an Baumärkten, Lebensmittelläden und Möbellagern entlanggeht, bis ich am Sportzentrum vorbeikomme, das hinter hohen Thuja-Hecken versteckt ist.

 

Die Straße endet, ich biege halblinks auf einen Kiesweg ab, direkt auf ein grünes Gittertor zu. Vor dem Tor leitet ein Trampelpfad rechts in den Wald, führt an stacheldrahtbewehrten Maschendrahtzäunen vorbei, kommt neben dem Klärwerk, von dem aber nichts zu riechen ist, auf einen schnurgeraden Kiesweg, der durch den Wald am Abwasserkanal entlang bis zur Isar geht, dort links am Ufer entlang auf die Landzunge zwischen Isar und Amper verläuft. Die Amper wird vor der Mündung in die Isar aufgestaut, sie muss noch ein letztes Mal in ihrem Verlauf Strom erzeugen. Am Ende der Landzunge die Brücke der Isarstraße über Isar und Amper, eine Treppe führt hinauf, ich gehe links nach Volkmannsdorf. Ein Hinweisschild teilt mit, dass der Isaruferweg weggespült wurde und nicht mehr erneuert wird, ich laufe die Alternativroute über die Bahngleise auf die Untere Hauptstraße, ca. 500 m weiter zweigt  die Mühlbachstraße rechts ab, die Bahngleise werden wieder überquert, ein paar Häuser, dann bin ich im Auwald, folge den Wegweisern des Radweges nach Landshut, komme auf zwei Fahrspuren im Wald, ich gehe sie entlang, erreiche den Hochwasserschutzdeich, der Ackerland vom Auwald trennt. Eine Bank unter einem Baum, ich raste, genieße den Blick in die niederbayrische Hügellandschaft, komme an die Autobahn, der Weg endet, kein Wegweiser mehr für Radfahrer. Ich biege rechts ab, sehe eine Brücke, auf der die Autobahn einen trockenen Flusslauf überquert, ein Pfad verläuft darunter, ich folge ihm, komme auf fast zugewachsene Fahrspuren im Wald, bei einer Verzweigung halte ich mich rechts, kreuze eine Kiesstraße, laufe weiter auf der Fahrspur im Gras und bin am Isaruferweg.

 

Lang geht es durch mückenverseuchten Wald an der Isar entlang, am Wegrand immer wieder Hinweistafeln, die Tiere, Pflanzen und die Naturschutzgebiete erklären, Radfahrer, seltsamerweise fast alle in rotem T-Shirt, fahren vorbei, nach einer Flussbiegung ein Wehr in der Isar, die Burg Trausnitz taucht, hoch über dem Fluss gelegen, auf. Der Weg endet, ich bin in Landshut, gehe hinauf zum Gutenbergweg, folge ihm bis zur Isarbrücke und wandere in die romantische alte Stadt hinein. In der Martinskirche, einem gotischen Backsteinbau mit dem höchsten Ziegelsteinturm der Welt, finde ich Ruhe, Zeit der Besinnung.

  

 

5. Tag             23.07.2013      Landshut bis Vilsbiburg                  27 km

 

Von der Landshuter Altstadt gehe ich hinter der St. Martinskirche die Spiegelgasse hoch, komme in die Bindergasse und bin am Eingangstor zum Burgberg. Ich folge den Wegweisern zur Burgschanze, steige den Treppenweg im Park hinauf und bin am Aussichtspunkt, der einen Überblick über die Landshuter Altstadt gewährt. Ein Weg führt zur Burg, ich betrete kurz in den Burghof, laufe dann die Edmund-Jörg-Straßehinunter, komme auf den Kiesweg der Veichteder Gasse, verpasse die Abzweigung der Schönfüßlgasse, bleibe auf dem Veichtederpointweg, der mich zum Englbergweg bringt. Ich gehe ein paar hundert Meter nach Norden, zweige dann auf den Bründlweg ab, und trete in die am Weg gelegene Mariä-Geburt-Kapelle ein.

 

Von der Kapelle führt der Bründlweg, ein Wirtschaftsweg neben einem kleinen Bach, den Berg hinunter ins Tal, am Ende des Weges biege ich links ab, passiere die alten Kirche von Salzdorf mit dem schiefen Backsteinturm, biege auf die asphaltierte Landstraße rechts ab und folge ihr durch das Dorf an einem geschlossenen Kieswerk mit verlotterten Maschinen vorbei bis zur Abzweigung nach Altenbach. Hier nehme ich die Straße nach links, verlasse sie aber gleich rechts, laufe durch eine etwas sumpfige Wiese und gehe auf eine Fahrspur, die linkerhand den Berg in den Wald hinein hinaufführt.

 

Die Fahrspur verlässt den Wald, wird zu einem kaum sichtbaren Wiesenweg, erreicht wieder den Waldrand. Von links mündet eine Treckerspur ein, ich folge ihr nach rechts, biege am Waldrand wieder rechts auf einen kleinen Trampelpfad in den Wald hinein ab, folge ihm, bis ein breiter, zugewachsener Weg gekreuzt wird. Hier bleibe ich links, gehe den schwer zu sehenden Weg auf einer Waldschneise entlang. Mitten im Wald steht ein kleines, eisernes Kruzifix, „Gelobt sei Jesus Christus“ steht auf seiner Tafel, der Weg, kaum zu erkennen im hohen Gras, führt immer geradeaus weiter, bis ich eine Kiesstraße erreiche, links abbiege und die Landstraße nach Götzdorf erreiche. Die Landkarten zeigen wohl Wege, die es nicht oder nicht mehr gibt, es wäre besser gewesen, der Landstraße von Salzdorf nach Berndorf zu folgen und von dort über breitere Wirtschaftswege auf die Kiesstraße zu wandern.

 

Ich passiere Götzdorf, kreuze die vielbefahrene Landstraße LA21und die Eisenbahnlinie und gehe auf dem Weg hinter der Bahn Richtung Geisenhausen. Hinter einem Waldstück endet die Fahrspur an einer Wiese, ich steige am Waldrand den Hügel hinauf auf ein verwittertes Transformatorenhäuschen zu, erreiche Wirtschaftswege zwischen den Feldern, denen ich links-rechts, links-rechts bis Rampoldsdorf folge. Hier erreiche ich den „Isar-Vils Radweg“, wandere nach Geisenhausen hinein. Im Stadtzentrum gönne ich mir ein Eis, verlasse die Stadt schnell wieder auf dem „Isar-Vils Radweg“ an der Holzhausener Straße Richtung Haarbach, passiere Stockberg, kreuze die Eisenbahn und biege etwa einen Kilometer dahinter links auf die Straße nach Vilsbiburg ab. Vor Seidlhub zweigt ein Kiesweg ab, ich folge ihm, bei Wald wird er zu einer kleinen Asphaltstraße, die direkt nach Vilsbiburg hinein verläuft, die B299 unter einer Brücke hindurch kreuzt.

 

Hier beginnt Vorstadtindustriegebiet, immer geradeaus wandere ich auf dem schmalen Bürgersteig, muss in einem kleinen Tunnel unter der Bahn hindurch, laufe am Bahnhof vorbei, bieg dort links ab und bin im romantischen Zentrum der kleinen Stadt, die mit vielen Wimpeln für das Stadtfest geschmückt ist.

 

 

6. Tag             24.07.2013      Vilsbiburg bis Neumarkt St. Veit               20 km

 

Vilsbiburg wird vor der Vilsbrücke verlassen, ich gehe auf dem Wanderweg, der durch den Uferpark parallel zur Vils verläuft, bis ich eine Brücke erreiche, die die Vils überquert. Ich gehe hinüber, lande beim Schwimmbad auf einer lebhaft befahrenen Straße, an deren Seite ich entlangwandere, die Eisenbahn unterquere und auf den asphaltierten Radweg „Vils-Rott“ komme, der neben einer verkehrsreichen Bundesstraße verläuft.

 

Auf dem Radweg laufe ich hügelauf-hügelab durch das Niederbayrische Hügelland, kann bald die Bundesstraße hinter einer großzügig angelegten Überführung verlassen, schlurfe in der heißen Sonne schattenlos neben einer Landstraße her. Bei Götzdorf wird die Straße kurz verlassen, die drei Häuser des Dorfes werden durchquert, um dann wieder neben der Landstraße zu landen.

 

Bei Bonbruck verlasse ich den Radweg, nehme die Landstraße nach Egglkofen, biege nach wenigen Kilometern auf eine betonierten Wirtschaftsweg ab, der über Buch, dort steht eine hübsche kleine Marienkapelle, durch den Wald nach Stetten verläuft.

 

Hier erreiche ich wieder heiße, schattenlose Landstraße, Bauernhöfe liegen wie kleine Dörfer an und neben der Straße, in Harpolden Geranien geschmückte Bauernhäuser und eine Kirche, dann wieder über die Hügel bis Teising, versteckt im Ort das alte Wasserschloss.

 

Ich verlasse die Landstraße, biege einen schmalen Weg ab, der steil einen Hügel hinaufführt, die Ortsumgehung der Bundesstraße B266 auf einer Brücke kreuzt, durch Industriegebiet nach Neumarkt hineinleitet.

 

Durch das Stadttor komme ich in das Zentrum der kleinen Stadt auf den geräumigen Marktplatz. Ich gehe noch in die gotische Stadtpfarrkirche St. Johann Baptist, setze mich in das kühle Kirchenschiff.

  

 

7. Tag             25.07.2013      Neumarkt St. Veit bis Altötting                  32,5 km

 

Ich verlasse Neumarkt durch das südliche Stadttor und gehe hinauf zur Klosteranlage St. Veit, heute ein Seniorenheim, folge dem Radweg „Schweppermann Tour“ zu einer breiten, lebhaften Autostraße, die ich ein paar hundert Meter bergauf laufe. Auf der Hügelkuppe zweigt rechts ein Feldweg ab, der an einer alten moosbewachsenen Scheune vorbei auf eine schmale, praktisch verkehrsfreie Teerstraße führt, die ich durch schattigen Wald bis Niedertaufkirchen entlangwandere.

 

Hier muss ich wieder auf eine vielbefahrene Autostraße, kreuze den Taufkirchener Bach, biege bald auf den Weg nach Arbing ab, passiere das Dorf, üerquere eine Straße und laufe hinunter nach Eiselharting, muss vor dem Weiler links und wandere auf zunächst Kiesweg, dann Asphaltstraße entlang der Eisenbahnlinie im Tal des Miesinger Baches bis Rohrbach und Schoßbach, die Hügel bleiben zurück, ich habe die Ebene des Inntales erreicht.

 

Neben der Bundesstraße 299 geht es auf dem separaten Radweg bis zum Gasthof „Pauliwirt“, ich mache Brotzeit. Vor der Wirtschaft zweigt ein Kiesweg nach Erharting ab, ich folge ihm, wandere durch das Dorf und nehme am Dorfende die Straße nach Winhöring (Wegweiser Günzkofen). In der heißen Sonne schlurfe ich sie entlang, hinter einer Straßenkreuzung ein Kieswerk, schwerbeladene Lastwagen passieren mich, ich weiche respektvoll an den Straßenrand aus. An einer kleinen Backsteinkapelle vorbei komme ich nach Winhöring, gehe durch das Dorf, biege ab zum Friedhof, nehme eine Unterführung unter der Bundesstraße B299, dann den Kiesweg, der kurvig zum Inn führt, die Eisenbahnlinie und die Autobahn kreuzt.

 

Auf dem Hochwasserschutzdeich wandere ich an Altwassern und dem Inn entlang, überschreite den Fluss auf der Brücke der B299, laufe auf dem Radweg neben der Bundesstraße, der nach der zweiten  Straßenbrücke auf die Böschung hinaufführt. Vor mir ragen die Türme der Basilika und der Stadtpfarrkirche von Altötting auf.

 

Eine kleine Straße bringt mich in die Stadt hinein, unterkreuzt die B12, ein schattiger Fußweg verläuft zum Kapellplatz. Ich passiere die Basilika, erreiche die Gnadenkapelle und setze mich zur Andacht hinein. Die Gnadenkapelle ist zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert erbaut worden. Dem im Kern agilolfingischen Zentralbau wurden 1494 ein Schiff und ein Spitzturm angefügt. Der offene Umgang um die Kapelle folgte 1517, der Anbau der Sakristei wurde 1686 vorgenommen.

 

 

8. Tag             27.07.2013      Altötting bis Simbach                      35 km

 

Vom Kapellplatz in Altötting laufe ich an der Basilika vorbei, die gerade renoviert wird und daher im Inneren voller Baugerüst steht, zum Mörnbach, folge den Hinweisschildern des „Benediktweges“, wandere den begleitenden Fußweg durch das schattige Tal bis Neuötting, komme dort auf die Mörnbachstraße, die ich entlanggehe, bis rechts ein Gässchen abzweigt und steil zum Neuöttinger Marktplatz hinaufführt.

 

Der Marktplatz wird durch das Stadttor wieder verlassen, an der Heiliggeistkirche vorbei erreiche ich die Bahnhofstraße, bleibe am linken Ufer des Baches, schlurfe den Weg entlang, bis mich die Hinweisschilder zur Innbrücke weisen.

 

Am anderen Ufer des Inns gehe ich hinunter zum „Innradweg“, der um das Kraftwerk herum zum Innufer führt, dort gemeinsam mit dem „Benediktweg“ bis Marktl verläuft.

 

Lange Kilometer wandere ich am Inn entlang, rechts das Gemurmel des Flusses, links dröhnt die Autobahn, die aber bald auf einer groß-zügigen Bogenbrücke auf das andere Ufer führt, der Lärm verschwindet.

 

An einem Badesee Trubel, Sommergäste liegen im Gras, lassen sich von der Sonne bräunen und erholen sich von der Hitze des Tages.

 

In Marktl geht es steil zum Hochufer des Inns hinauf, an der vielbefahrenen Landstraße AÖ16 entlang, eine kurze Serpentine hinauf, dann in die kleine Stadt hinein zum Geburtshaus des Papstes Benedikt XVI. In der Touristinformation lasse ich mir einen Stempel in mein Pilgerbüchlein drücken.

 

Der Weg geht geradeaus die Stammhamer Straße entlang, die beim Sportplatz zur Marktler Straße wird. Durch Ackerland, Getreide- und Maisfelder wandere ich in der heißen Sonne nach Stammham, biege dort ab zur Kirche.

 

Hier komme ich auf den „Interrassenweg“, der, getrennt vom Autoverkehr zunächst an der Bundesstraße B12, dann schnurgerade entlang der Eisenbahnlinie bis Julbach geht, dort die Bahngleise verlässt, durch den Ort über Nebensträßchen, die Ortsteile Armeding und Weier passierend, die Hauptstraße nach Simbach hinein erreicht.

 

Auf dem Bürgersteig der Münchner Straße, zwischen Supermärkten und Wohnhäusern, laufe ich schattig Richtung Simbach, erreiche die Stadtgrenze. Die Alleestraße geht hinunter zum Bahnhofsplatz und an „Lokschuppen“, Post und Bahnhof vorbei in das Simbacher Ortszentrum.

  

 

9. Tag             28.07.2012      Simbach bis Würding                      32,5 km

 

In Simbach gehe ich an der Kirche vorbei zum Rathaus, biege dort rechts ab und laufe auf die  Innbrücke und die Österreichische Grenze zu. An der Polizeistation vor der Grenze beginnt der „Inntalweg“, verläuft auf dem Hochwasserschutzdamm, der die Flussauen vom Ackerland trennt, ziemlich gerade an romantischen Altwassern und hohen Weidenbäumen entlang bis Prienbach, verlässt dort den Fluss und erklimmt das Hochufer.

 

Der Weg berührt die Bundesstraße B12, auf der anderen Straßenseite lockt ein Biergarten, ich mache kurze Rast. Weiter geht es, zunächst an der Grenze zwischen reifen Kornfeldern und den Innauen, dann durch Maisfelder schattig bis zum Vogelbeobachtungsturm am Eglsee, zwei Schwäne schwimmen auf dem Wasser, Blesshühner ziehen pfeilförmige Wellen, Graugänse krakeelen lauthals schnatternd.

 

Am Eglsee verlasse ich den „Inntalweg“, laufe auf kleinen Straßen über Grießer direkt bis Ering, komme dort am etwas verwahrlosten Schloss vorbei, erreiche eine verkehrsarme Landstraße, Birken spenden schütteren Schatten.

 

Ich biege ab nach Aspert, Mähdrescher bringen tosend die Getreideernte ein, bin zunächst wieder am Rand des Auwaldes, wandere dann durch Felder über Urfar und Biberg bis Aufhausen. Hier folge ich nicht den Wegweisern des Radweges, sondern nehme links die breite Straße nach Aigen.

 

Aigen erstreckt sich lang am Wegrand, hinter dem Dorf begleitet ein Fuß- und Radweg die Landstraße, verschwindet in Irching, um am Dorfende bei der kleinen Kapelle wieder zu beginnen.

 

Egglfing, das schon zu Bad Füssing gehört, wird durchquert, ein Tunnel führt unter einer Hauptstraße hindurch, dahinter beginnt der Fußweg nach Würding, verläuft ein kurzes Stück neben der Straße und knickt dann nach Bad Füssing ab. Neben der verkehrsreiche Straße kein Weg mehr, aber gegenüber eine schmale asphaltierte Straße, die rechts an einzelnen Häusern vorbei in die Felder führt, ich folge ihr, bis ein Wegweiser einen Reiterhof ankündigt. Hier  biege ich ab, auf einer Bank sitzt ein älteres Pärchen in kurzen Hosen und buntkarierten Hemden, erschlägt die grauen Pferdebremsen, die sie umschwirren. Ich frage, ob der Weg weiter zur Aichmühle gehe, oder am Reiterhof ende. Sie antworten, mit eindeutig norddeutschem Akzent, es sei der „Nordic-Walking-Pfad“ bis Würding, also wandere ich weiter, erreiche Aichmühle, einen Vorort Würdings, eine Nebenstraße zwischen Hotels und Pensionen hindurch, meine Unterkunft.

  

 

10. Tag           28.07.2013      Würding bis Passau             38 km

 

In Würding gehe ich zum Kirchplatz mit Rathaus und Kirche, folge dann den Wegweisern zum Inn, laufe über schmale Asphaltstraßen durch Wald und Wiesen, bis ich den Hochwasserschutzdeich des Flusses erreiche.

 

Nun geht es 12 eintönige Kilometer auf dem Deich entlang, durch Auwälder an Altwassern vorbei, dann bleiben die Auen zurück, der Strom, aufgestaut vom Kraftwerk in St. Florian, reicht an den Damm heran. Ich erreiche die Autobahnbrücke, der Turm der Klosterkirche in Suben spiegelt sich im glatten Wasser.

 

Beim Kraftwerk verlasse ich den Damm, wandere über Nebenstraßen nach Neuhaus am Inn, die Rott wird auf einer schönen gedeckten Holzbrücke überquert, dann erreiche ich beim Kloster, das malerisch auf einer Insel im Strom liegt, Neuhaus, biege in die Stadt ab, suche ein Wirtshaus für meine Mittagsrast.

 

Der kleine Ort ist wie ausgestorben, nichts was irgendwie nach Gastgewerbe aussieht, also biege ich von der Hauptstraße ab, wandere am Altenheim vorbei wieder in Richtung Fluss. In einem Vorgarten begießt ein Mann den Rasen, ich bitte ihn um Trinkwasser, frage nach einer Gastwirtschaft. Er füllt mir sofort meine Flaschen auf, erzählt, dass an Ortseingang, ca. 2 km zurück, ein Gasthaus wäre, aber auf dem weiteren Weg würde ich in Niederschäring nicht weit vom Weg eine Mostwirtschaft finden. Ich bedanke mich, nehme den von ihm vorgeschlagenen Weg zwischen einer Wiese und einem Maisfeld und erreiche den Inntalradweg wieder, ohne bis zum Kloster zurückzumüssen.

 

In Niederschäring finde ich die kleine Mostschänke, die Bäuerin füllt mir großzügig mit Limonade gespritzten Apfelsaft in einem Maßkrug, ich esse kalten Braten. Der Himmel zieht zu, ein Gewitter kommt auf, ein Platzregen geht nieder, ist aber schnell wieder vorbei.

 

Die Hitze der letzten Woche ist kühler Schwüle gewichen, ich setze meinen Weg am Inn entlang fort, die Tafeln mit den Flusskilometern bis zur Mündung zählen die Strecke herunter, erreiche Vornbach mit der imposanten doppeltürmigen Klosterkirche, einen Waldweg, der leicht auf und ab an der Vornbacher Innenge vorbeiführt. Der Fluss wird wieder erreicht, hohe Felsen ragen auf, Kletterer kraxeln darin herum. Am Ufer laufe ich den langen Weg zwischen Wald und Fluss entlang an Neuburg vorbei, ein Radfahrersteg überspannt den Strom, ich bleibe aber am linken Flussufer, es geht weiter durch Wald, einzelne Radfahrer überholen mich, vom gegenüberliegenden Ufer dröhnt der Lärm einer Eisenbahnlinie.

 

Endlich verlasse ich den Wald, komme an einen Parkplatz, Fahrradfahrer verladen ihre Drahtesel auf die Autohalterungen, eine Asphaltstraße passiert den Passauer Ortsteil Badhaus, noch 4 km bis zur Mündung des Inn in die Donau. Hinter der Staustufe des Kraftwerkes beginnt ein geteerter Uferweg, verläuft am Universitätsgelände, an einem Schulzentrum vorbei, erreicht das Innufer der Stadt Passau.

 

Hier verlasse ich den Uferweg, gehe durch schmale Gassen in das Zentrum der Altstadt hinein.