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Etappe 12: Tiberias - Jerusalem

Veröffentlicht am 01.10.2016

 

Streckenkarte Etappe 12:  Tiberias - Jerusalem 

 

Fotos: Etappe 12

  

Tag 147    6.10.2014    Tiberias bis Tabgha    24,5 km

 

Vom Flughafen Ben Gurion nehme ich die Bahn bis Haifa Zentrum, steige dort in den Metrobus nach Merkesid um, dem Busbahnhof von Haifa. Von dort fährt die Buslinie 430 nach Tiberias am See Genezaret.

In Tiberias gehe ich im Busbahnof eine Treppe hinunter, durch eine kleine Geschäftsstraße, um Klebstoff zu kaufe, eine Schuhsole hat sich etwas gelöst und musss geklebt werden, bevor sie abreisst, passiere die alte Festung und erreiche am Seeufer die Straße Nr. 80, laufe sie Richtung Norden entlang.

Die Straße entfernt sich nie weit vom Seeufer, Bougainvillieahecken, Palmen und Eukalyptus begleiten sie, auf dem See Boote und Wasserskifahrer, es ist Jom Kippur, ein hoher jüdischer Feiertag.

Ich durchschreite biblisches land, komme durch Migdal, Heimatstadt der Maria Magdalena, einem kleinen Ort etwas abseits des Seeufers.

In Tabgha biege ich ab zur Kirche der Brot- und Fischvermehrung, hier hatte einst Jesus 5000 Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen gespeist. Eine neue Kirche wurde über den alten Fundamenten und Bodenmosaiken stilvoll errichtet.

Die Straße führt weiter am Seeufer entlang, ein mit Kalksteinplatten gepflasterter Fußweg begleitet sie jetzt, ich steige hinunter zur „Kirche der Primacy of St. Peter“, eine Chinesische Reisegruppe macht den Platz laut, Ein Mann fotografiert Kirchenlieder singend den Innenraum und die Gruppenmitglieder, ich warte, bis sie abgezogen sind, setze mich dann für eine Weile in die Kirche.

Ich erreiche Kapernaum, den Ort an dem Jesus gelebt hat, die Grundmauern aus schwarzem Stein aus der Zeit Jesus, darüber helle Ruinen aus dem 3. Und 4. Jahrh. Über den achteckigen Mauern der alten Kirche eine neue Stahlbetonkonstruktion, eine Kirche, die schiffförmig zugleich als Dach die darunter liegenden Steine schützt.

Ich steige hinauf zur Kirche der Bergpredigt, es ist spät geworden, der Platz ist schon verschlossen, ich klingele an der Pforte, ein Mann kommt mit dem Auto angebraust, fragt nach meinem Wunsch. Ich sage, ich würde gern im Pilgerhaus übernachten, werde eingelassen, frage nach einem Zimmer. Der Mann an der Rezeption sagt, es koste 100 US$ und ob ich Abendessen und Frühstück wolle. Ich bejahe, er spricht kurz mit der Mutter Oberin, sie sagt nein, es sei nichts frei, sie hat  offensichtlich nicht die Absicht ein Zimmer für eine einzelnen Fußpilger herrichten zu lassen, schickt mich unchristlich wieder auf die Straße.

 Ich gehe den steilen Berg wieder herunter, hatte vorher eine Wegweiser zum „Pilgerhaus Taghba“ gesehen. Hier bekomme ich (extrem teure) Unterkunft, ein Zimmer am See. 

 

 

Tag 148   7.10.2014     Tabgha- Ilaniya     30,5 km

 

Ich verlasse das Pilgergästehaus in Tabgha, laufe zur Haupstraße hinauf und nehme die Abkürzung durch die Felder, decke mich bei einer Tankstelle mit Trinkwasser ein und komme auf einen Wirtschaftsweg durch Mangoplantagen, Olivenhaine und Apfelsinen-gärten.Bei Migdal erreiche ich die Hauptstraße wieder, nehme erneut eine Abkürzung durch Obstanbaugebiet und bin auf der Straße, die zwischen dem Berg Arbel und dem Dorf Hamaam den Hügel hinaufführt.

Bei Hamaam mein erster Fehler, ich gehe eine kleine Asphaltstraße auf den BergArbel zu, die bei einem Friedhof im Nichts endet. Also zurück, den nächsten, jetzt richtigen Schotterweg zum Berg hinaufgelaufen. Ich überhole eine Gruppe irischer Buspilger, keuche in der Hitze den Berg hinan, lande bei  einer Verzweigung unter den Steilwänden.

Hier nehme ich die schwarz ausgeschilderte Strecke, der Pfad verläuft direkt unter der senkrechten Klippe, umrundet sie, um dann steil, mit kleinen Kletterpartien die Klippe hinaufzuführen. Besonders kritische Stellen sind mit Eisenkrampen und einer kleinen Leiter gesichert.

Schließlich habe ich die Klippe überwunden, vom hiergelegenen Ausichtspunkt geht es abwärts zum Piknikplatz, dann weiter zum Eingang dees Nationalparks, wo ich das Eintrittsgeld entrichten muss.

Ein Weg zum alten Dorf Arbel zweigt ab, ich nehme ihn, sehe mir die Ruinen einer alten Synagoge an, gehe in das neue Dorf Arbel hinein und folge der Landstraße bis zur Haupstraße 7717.

Hier schreite ich wohlgemut am Straßenrand entlang, nehme die Abzweigung zum Schrein eines arabischen Propheten, mein zweiter Fehler. Am Schrein Riesentrubel, Grillfeste, Rauch steigt auf, es riecht nach Hammelköfte.

Ich folge den blassen Markierungen des „Jesus Trail“, komme an einen hohen Gitterzaun, laufe den steilen, den Zaun begleitenden Weg entlang, um in den Kibbuz Lavi zu kommen. Der Zaun ist unüberwindlich, es gibt keinen Weg nach Lavi, ich folge lange 6 km dem Zaun, bin wieder beim Schrein, folge der Straße hinunter die ich vorher so frohgemut hinaufgestiegen bin und folge der 7717 ein paar 100 m bis der neue, jetzt gut markierte „Jesus Trail“ abzweigt, auf der anderen Seite des Zauns den Berg hinaufführt.Auf dem Hügelrücken zweigt ein Trampelpfad ab, ich folge ihm durch Grasland, dann Büsche, auf einem Kalksteinplateau verliert er sich etwas, ich kann aber den Schmutzspuren der Wanderstiefel folgen. Es wird langsam dunkel, durch den Umweg ist es zu spät geworden, ich erreiche eine Kiesstraße, laufe sie entlang, bis ich an der Autobahn eine begleitende Asphaltstraße erreiche, zu einer Tankstelle komme. Hier unterquert ein Durchlass die Autobahn, der Weg kommt zur Tankstelle der linken Autobahnseite, zwischen Mülltonnen gehe ich an der Raststätte vorbei, ein Kiesweg zweigt hinter der Leitplanke ab, führt wieder zu einem Durchlass. Endlich bin ich auf dem Weg nach Ilaniya, im Dunkeln folge ich ihm, erreiche spät mein vorreserviertes „Eco-Hotel“.

Fur 31 km Weg bin ich fast 40 km gelaufen, im Hotel bekommme ich noch etwas zu essen, ein Glas Wein und ausreichend Wasser zu trinken.

 

 

Tag 149    8.10.2014     Ilaniya - Nazareth     17,5 km

 

Von der Eco-Farm in Ilaniya gehe ich ein paar Meter nach Norden, treffe wieder auf den „Jesus Trail“, folge ihm, er kreuzt eine Straße und erreicht den Wald des Parks „Bet Keshet Forest“.

Der Kiesweg des Trails führt um den Wald herum, wird bei einem Piknik-Platz zur Asphaltstraße. Ein Pfad zweigt rechts ab, ich folge den orangen Markierungen, steige durch niedrigen Stechginster steil einen Hügel hinan, komme wieder auf die Teerstraße (da hätte ich auch gleich drauf bleiben können), muss nach ein paar hundert Metern wieder rechts auf einen steinigen Kiesweg abbiegen.

Der Weg verläuft weiter durch schütteren Wald, trifft auf eine blendend weiße Straße, an der rechts und links Müll, Plastikreste und alte Möbel abgelagert sind.

Ich erreiche die ersten Häuser von Kafr Kanna, dem Kanaa aus der Bibel, Villen, kleine Geschäfte, eine Moschee, Beschrif-tungen nur in arabisch.

Es geht hinunter ins Stadtzentrum, hier herrscht lebhafter Verkehr, erreiche die Straße 754, die einen Berg hinaufführt.

Ich lasse den Schlenker des „Jesus Trail“ durch die Berge aus, laufe die Landstraße entlang, auf deren rechter Seite ein Kiesweg glattgeschoben ist, den ich nutzen kann. Beim Verkehrskreisel der Kreuzung mit der Fernstraße 70 beginnt dann ein Bürgersteig, ich laufe ihn in die Stadt Nazareth hinein. Eine große Kurve kürze ich durch Nebenstraßen ab, erreiche die 754 wieder, steige eine Treppe hinunter und bin auf einem Weg, der zwischen Häusern hindurch hinunter nach „Mary’s Wells“ im Herzen der Stadt führt.

Pünktlich mit meinem Eintreffen in Nazareth zieht sich der Himmel zu, ein Gewitter beginnt, grummelt noch den ganzen Nachmittag mit kleinen Regenschauern vor sich hin. Trotzdem laufe ich durch die Altstadt, versuche den Flair des biblischen Ortes einzufangen.

 

 

Tag 150   9.10.2014     Nazareth – Haifa     42 km

 

In Nazareth steige ich die steilen, verwinkelten Gassen der Altstadt hinauf, komme an die Straße Nr. 6126  und laufe sie, nun zwischen modernen Gebäuden weiter aufwärts, hinter einem Verkehrskreisel zweigt eine Teerstraße ab, ich steige sie hinauf, bis ich bei einem schönen, mit leuchtend violetter Bougainvillea eingerahmtem kleinen Bauernhaus den Gipfel der nazarener Hügelkette erreicht habe.

Von nun an geht es bergab bis Ilut, ich biege in das Dorf ab, laufe aber am Dorfkern vorbei, bleibe auf einem Kiesweg der in einem Tal entlang eines Forstes auf der rechten und Olivengärten auf der linken Seite verläuft, am Talende links nach Al Hayb hinaufsteigt.

Hier begleitet ein Bürgersteig die verkehrsreiche Hauptstraße bis zur Autobahnunter-führung, gleich hinter dem Tunnel zweigt links ein weißer Kiesweg zum Kibbuz Beit Lehem HaGilitit ab, am Kibbuzeingang eine massive gelbe Sperre, für Fußgänger ist aber ein Spalt geöffnet.

Ich gehe durch den Kibbuz, an der Synagoge mit dem Wehrturm vorbei, verlasse das Dorf, wieder durch ein massives Rolltor auf der Landstraße 7513. Von nun an ist  Straßenrand-latschen angesagt, den auf der Karte eingezeichneten parallen Wanderweg gibt es nicht. Links liegt der Kibbuz Allone Abba romantisch im Wald, bei Basmat Tabun, dann zwei Verkehrskreisel, beim zweiten zweigt links eine Straße ab, an einer kleinen Shopping Mall vorbei, wird zu einem Kiesweg, der in einem engen, bewaldeten Tal an einem trockenen Bachbett entlang bis zu einem landwirtschaftlichen Großbetrieb verläuft. Hier wollte ich eigentlich rechts abbiegen, die Kartenwege sind aber mit Zäunen versperrt, so wandere ich um die Scheunen und Maschinenhallen am Zaun entlang herum, treffe auf die Vierspurige Autobahn mit breitem Seitenstreifen hinter der Leitplanke.

Es geht abwärts, kurz vor der Einmündung der Autobahn aus Tel Aviv dann ein Wegweiser in ein Erholungsgebiet, ich biege sofort ab, laufe an einem trüben Fluss entlang, überquere ihn, erreiche abgeerntete, frisch gepflügte Felder, nur eine einsame Baumwollpflanze mit den Wattefruchtständen steht noch am Weg, gehe in einem Tunnel unter der Autobahn hindurch. Jetzt bin ich in einem Industriegebiet, laufe die lange gerade Straße entlang, komme auf ein Autobahngewirr, bei einer Verkehrsampel kann ich die vierspurige Straße überqueren, bin an einer Bushaltestelle.

An den Autobahnen kann ich nicht weiterlaufen, so nehme ich den nächsten Bus bis Merkazit, steige dort in den Metrolin in die Innenstadt um.

 

  

Tag 151    10. 10. 2014     Haifa – Ein Hod (Atlit)    32 km

 

In Haifa gehe ich zur „Deutschen Kolonie“, biege dort auf die Straße ab, die zwischen den hübschen Villen des Viertels hindurch direkt zu den Bahai-Gärten führt. Der Eingang der Gärten ist verschlossen, sollte ab 9:00 geöffnet sein, aber der Chef der Parkwächter ist noch nicht da. Ich warte eine Weile, es tut sich nichts, so laufe ich weiter, steige die lange gerade Treppe neben den Gärten steil hinauf, komme völlig durchschwitzt auf eine Hauptstraße, biege rechts ab, laufe unter den Brücken der Bahai-Gärten hindurch, erreiche die Abzweigung einer breiten Straße, bleibe hier links und wandere, immer der Straße folgend, den Berg Carmel durch geschäftige Stadtviertel hinauf. Links tun sich weite Blicke auf die untere Stadt und das Mittelmeer auf.

 Ich erreiche die Universität, passiere die modernen Gebäude, der Bürgersteig endet, ein Fahrweg zweigt bei den Häusern der Nationalparkverwaltung zum Park- und Picknickplatz „Little Switzerland“ ab.

 Ich wandere hinunter, am Picknickplatz Trubel, eine weiß-grüne Pfadmarkierung zeigt mir den Weg hinunter, durch ein trockenes Bachbett mit einigen doch recht anspruchsvollen Kletterstellen darin, wo, wenn es regnet, Wasserfälle sein dürften.

 Ich erreiche einen breiten Wanderweg, rot-weiß markiert, folge ihm bis zur Straße zum Weiler Bet Oren. Die in der Karte eingezeichneten Wege entpuppen sich als steinige und steile Pfade in der Schlucht des Wadi Oren, ich möchte mir das nicht mehr antun, so laufe ich die Straße hinunter, immer steil bergab bis zu einem großen Parkplatz kurz vor der Fernstraße Nr. 4.

 Hier zweigt der „Israel National Trail (INT)“ ab, würde aber 150 m einen Berg hinauf-führen. Ich scheue die Steigung, gehe einen Wanderweg entlang, der nach kurzer Strecke beim Carmel-Gefängnis auf die Straße Nr. 4 führt.

 Am breiten Straßenrand entlang geht es zur Abzweigung nach Ein Hod, ich biege ab, laufe bergauf bis in das Künstlerdorf, in dem ich übernachten möchte. In einem Café frage ich nach Unterkunft, da im Internet alles ausgebucht war. Man ist freundlich, gibt mir ein paar Telefonnummern, aber alle Schlafmöglichkeiten sind voll. Ich gebe auf, beschließe nach Jisr As Zarqa, einer arabischen Siedlung an der Küste, 20 km weiter, zu fahren, dort habe ich in einem Hostel einen Platz reservieren können, wandere also wieder den Berg hinunter, folge der Straße Nr. 4, bis rechts ein Weg nach Atlit abzweigt. Ich biege ab, gehe durch die Felder in den Sonnenuntergang hinein, erreiche das Dorf und laufe zum Bahnhof. Alles ist geschlossen: Sabbat, von Freitag 18:00 bis Samstag 18:00 Uhr geht nichts, kein Zug fährt, kein Taxi in Sicht, eine Frau, die mit ihrem Hund Gassi geht, empfiehlt mir Autostopp, so stelle ich mich im Dunkeln an den Straßenrand, warte an einer beleuchteten Bushaltestelle, ob ein Wagen anhält. Nach langer Zeit stoppt jemand, ein junges Pärchen, sie fahren in die falsche Richtung, ich biete ihnen Bezahlung an, wenn sie mich nach Jisr bringen. Sie lassen sich erweichen, fahren mich die 20 km bis in das kleine, am Wochenende laute Dorf, möchten dort das Geld nicht annehmen.

 Ich bedanke mich herzlich für so viel Hilfsbereitschaft, beziehe mein Zimmer im Hostal, ein junger Amerikaner, der hier ein Freiwilligenjahr ableistet, verwaltet es. Es ist sauber, sehr gepflegt, in der angeschlossenen Pizzeria bekomme ich noch zum Abend zu Essen.

 

 

 Tag   152    01.08.2016       (Ein Hod)  Atlit - Jisr Az Zarqa        28 km

 

Wieder in Atlit wandere ich den Weg durch die Felder zurück zur Hauptstraße, latsche am Straßenrand entlang, immer die parallel dazu verlaufenden Kieswege zwischen Bananen-plantagen und Fernstraße nutzend, sofern vorhanden.

 Bei Ein Karmel verlasse ich die Hauptstraße, um auf den sich hier in kurzem Abstand nähernden „Israel National Trail“ zu kommen und durch die Hügel des Karmel-Gebirges weiterzuwandern. Aber zwischen dem Wirtschaftsweg und dem Trail steht ein hoher Zaun, mit Stacheldraht gesichert, unüberwindlich. Ich sehe die Markierungen des Trails, kann ihn aber nicht erreichen. Außerdem stehen am Wegrand Bienenkästen, die Insekten bedecken die Außenwände wie ein schwarzer Pelz, einige der Tiere umkreisen mich, böse brummend. Vorsichtig, ohne hektische Bewegungen ziehe ich mich zurück, mache kehrt zur Hauptstraße, also wie zuvor: Straßenrand, parallele Kieswege.

 Ich komme nach Furadis, ein fast rein arabisches Dorf, im Café am Zentralplatz viel Betrieb, Männer sitzen an kleinen Tischen, rauchen, essen eine Kleinigkeit. Ich bestelle Wasser und Cola, werde in arabischer Sprache bedient, auf meine Bitte englisch zu sprechen ernte ich nur Kopfschütteln: Arabisch! Also suche ich meine paar Brocken zusammen, die Zahlen, verabschiede mich und laufe weiter.

 In Zickron Ya’akov verlasse ich den Verkehr der Hauptstraße, biege ab und steige die steilen Straßen hinauf in das Dorf. Gepflegtes Villenambiente, ich biege ab zum „Ramat Hanadiv Memorial Garden“, komme auf breitem Wanderweg durch Buschland zu den schön gestaltete Gartenanlagen, umrunde die Anlage und treffe auf den „Israel National Trail“, dessen Markierungen ich nachlaufe, durch Wald, Lorbeergestrüpp, am Weg die Ruinen einer aus gelbem Kalkstein errichteten römischen Villa, komme an die Kante des Kliffs.

 Steil geht es hinunter, einige Stellen recht ausgesetzt, unten dann auf dem Schotter eines aufgelassenen Bahngleises neben der Eisenbahnstrecke bis zu einer Unterführung.

 Endlich wieder gut gehbarer Weg, ich unterquere die Eisenbahn, ein Durchlass führt unter der Autobahn hindurch, ein Asphaltsträßchen bringt mich in das Zentrum von Jisr as Zarka, zurück zu dem Hostal.

 

 

Tag 153    11.10.2014     Jisr az Zarqa - Netanya      33 km

 

In Jisr folge ich der Straße zum Strand; nein, die Strecke, die ich gestern mit dem Auto gefahren bin laufe ich nicht nach, es gibt am Sabbath keinen öffentlichen Transport und kein Taxi!

Da Jisr ein arabisches Dorf ist, kann ich mich, trotz Sabbath, in einem Café noch mit Trinkwasser eindecken, bekomme einen Espresso und eine süße Kuchenrolle.

Es geht den Strand entlang, der „Israel National Trail“ ist orange-blau-weiß gekennzeichnet, der Sand fest und bretthart, so kann ich gut auschreiten, bin schnell in Caesarea am alten römischen Aquadukt, steige etwas hinauf und wandere durch die Ruinen der römischen Stadt.

An einem Tor wird eine Eintrittskarte kontrolliert, natürluch habe ich keine, ich irre herum, suche den Verkaufsschalter, komme wieder an das Tor, der Wächterlässt mich passieren. So gehe ich am Zitkus vorbei zum antiken Theater, verlasse die archeologische Stätte wieder, laufe eine Teerstraße entlang. Die Weg markierungen zweigen rechts in die Dünen ab, ich kämpfe mich durch den Sand, erreiche einen befestigten Weg, der um das Kraftwerk, dessen Schornsteine in den Himmel ragen und das ich schon lange gesehen habe, herumführt, am Jadera Fluss entlang wieder zum Meer kommt.

Eine Brücke überquert den Fluss, eine grade lange Straße geht nach Givat Olga, ich folge den Wegmarkierungen, überquere die Autobahn, die Markierungen verschwinden, irgendwo habe ich etwas übersehen, ich laufe weiter, folge demWeg auf dem GPS, biege rechts ab, habe wieder Markierungen. Sie leiten mich zu einem Steg, der die Autobahn wieder kreuzt, ich bin das Stück den Trail in die falsche Richtung gelaufen. So verlasse ich mich jetzt auf mein GPS, wandere einen weichen, sandigenWeg entlang der Eisenbahnlinie, bis ich den Originaltrail wieder erreiche, biege ab zum Meer, erreiche den Strand und kann wieder den festen Sand entlanglaufen, bis die Kliffs und die Hochhäuser von Netanya auftauchen.

Eine beite Treppe steigt vom Strand das Kliff hinauf, ich bin direkt am belebten HaAtzmaut-Platz, umgeben von Restaurants und Bars, an dem auch mein auch Hotel steht.

 

 

Tag 154     12.10.2014     Netanya – Tel Aviv     32 km

 

In Netanya gehe ich zur Promenade, die oberhalb des Kliffs verläuft, wandere auf gepflegten Wegen an der Abbruchkante entlang, an Hotels und Apartmenthäusern vorbei, folge den Markierungen des „Israel National Trails (INT)“.

Am Ende der Promenade kreuze ich eine öde Fläche Brachlandes, komme auf eine Verkehrsstraße, die ich entlangschlurfe, bis rechts ein Sandweg in die Dünen abzweigt, hinunter zum Meer führt.

Ich kämpfe mich durch den Mulm, komme an den Strand und kann jetzt auf festem Sand gut ausschreiten. Bei einem Strandcafé zweigt der INT links wieder in die Dünen ab, ich weigere mich, gehe am Strand unter der Steilküste weiter, bis der Sandstreifen zu schmal und zu steinig wird. Ein Pfad in einem Wadi führt den Hang hinauf, trifft auf ein kleines Tor in dem Zaun, der die Dünen vom dahinterliegenden Ackerland trennt und auf eine Schotterstraße.

Entlang des Zaunes komme ich an einen Golfplatz, hinter einem jüdischen Friedhof wieder auf ein Loch im Zaun und auf Markierungen des INT. In leichtem Auf und Ab geht es auf schmalen, weichen sandigen Pfaden durch Dünengras und Stechginster, immer dicht an der Kante des Kliffs entlang, bis von einer modernen Siedlung ein breiter Weg wieder hinunter an den Strand führt.

Endlose Kilometer auf festem Sand, dann kein Strand mehr, Steinpackungen schützen die Küste, davor ein Wadi links in die Dünen. Ich versuche einen Weg zu finden, es ist nicht möglich im lockeren Sandstein, der interessante Streifenformationen bildet, einen gefahrlosen Aufstieg zu finden, also zurück zum Strand, auf den Steinpackungen von Felsbrocken zu Felsbrocken springend das schmale Küstenstück überwindend wieder breiten Sandstrand zu erreichen.

Ich komme nach Herzliya, verlasse den Strand, gehe an Luxushotels vorbei um den Yachthafen herum und bin wieder am Meer, laufe daran bis Tel Aviv entlang.

In Tel Aviv dann wieder Uferpromenade, hunderte orthodox gekleidete Juden bevölkern sie, sehen den vom kleinen Stadtflughafen startenden Maschinen zu. Über eine Brücke komme ich in die Stadt, laufe die Ben-Yehuda-Straße entlang ins Zentrum der Metropole.

 

 

Tag 155   02.08.2016   Tel Aviv – Mazkeret    32 km

 

Ich folge der Ben-Yehuda-Straße weiter nach Süden, sie wird zur Allenby-Straße, mündet auf die Lewinsky-Straße. Hier biege ich links ab, nehme die nächste breite Straße rechts und wandere auf dem Bürgersteig einer breiten, palmenbestandenen Allee nach Süden. Rechts auf einem Hügel steht die große St. Peterskirche.

 Ärmlich wirkende Sozialwohnungsblöcke, kleine Parks, die Autobahn wird auf einer Brücke gekreuzt, bei einem Verkehrskreisel umgeben von einem kleinen Park biege ich nach Holon ab und folge diesem Weg, erst durch Hochhausviertel, dann an einem Industriegebiet mit Fabrik-Outlets vorbei, bis zu ihrem Ende.

 Hier halte ich mich auf der breiten Moshe-Dayan-Straße links, gehe auf schattigen Fuß- und Radwegen weiter, überquere auf einer Brücke wieder eine Autobahn, laufe durch Wohnviertel und komme auf die Straße 411. Das urbane Gebiet endet, ich unterkreuze eine Autobahn, bei einer Tankstelle endet auch der Bürgersteig, ich muss zur linken Straßenseite, da geht es sicher auf Fuß- und Radwegen weiter nach Ness Ziona, dann die nächste Ortschaft, Rehowot.  Hochhäuser neben der Straße, eine Brücke überquert beim Bahnhof die Eisenbahn, ein langer Weg bis Kiryat Ekron, einem mit Schranken am Ortsein- und -ausgang gesicherten Kibbutz.

 Am Ende des Dorfes dann auch das Ende des Bürgersteiges, auf dem breiten Seitenstreifen der Straße gehe ich bis Mazkeret Batya, laufe durch das kleine Dorf, bis ich endlich, nach 32 km Weg durch vorwiegend Stadtgebiet mein vorreserviertes Hotel erreiche.

 

 

Tag 156  03.08.2016   Mazkeret  - Abu Gosh     36 km

 

Ich durchwandere verschiedene kleine Kibbuzim, auf den Feldern wird Kohl geerntet, Auberginen blühen, Bauern arbeiten im Acker.

In einem großen, doppelten Wasserdurchlass gehe ich unter der Eisenbahnlinie hindurch, überquere auf einer Brücke die Autobahn, erreiche Petahya und damit die Schnellstraße Nr. 44, an deren breiten Rand ich problemlos bis zur Abzweigung nach Karmei Yosef entlangschlurfe, dort abbiege und einen kleinen Abhang hinunter auf einen Feldweg durch den Wald von Bekoa, der in das gleichnamige Kibbuz führt.

Von Bekoa verläuft neben der Autobahn die alte Bekoa-Nahshon-Straße, auf der mir kein Auto begegnet oder mich überholt.

 In Nahshon fülle ich in einem etwas versteckt liegenden laden meine Wasservorräte auf und mache mich auf den Weg in die Waldberge vor Jerusalem.

 Steil geht es hinauf nach Neve Shalom, hinter dem Dorf dann der Wald, ich komme auf den „Israel National Trail“, verlasse ihn, als er rechts abbiegt und wandre einen kleinen Hügel hinunter. Hier treffe ich auf die „Burma Road“, weiß-rot-weiß markiert kann ich ihr sicher folgen. An kleinen Picknick-Plätzen vorbei komme ich an eine Schnellstraße, die umgebaut, erweitert wird, zunächst sehe ich keine Möglichkeit, sie zu überqueren, biege zu einer Tankstelle ab, erfrische mich dort mit einer Cola und sehe einen Weg, wie ich auf die andere Seite kommen kann.

 Ich überquere die vielbefahrene Straße, kehre zurück zur „Burma Road“, hier, von der Ostseite sehe ich, dass Durchlässe für den Wanderweg geplant und im Bau sind.

 Jetzt geht es aufwärts, sieben schweißtreibende Kilometer steil hinauf zum Dorf Beit Meir, dort erreiche ich wieder eine asphaltierte Straße, folge ihr an Shoresh vorbei hinunter zur Autobahn Tel Aviv-Jerusalem. Bei der Auffahrt halte ich mich gleich rechts, gehe unter der Straße hindurch nach Kiryat Yearim hinein. Am Ortsende, schon in Abu Gosh, steht versteckt mein kleines, vorreserviertes Hotel.

 

Tag 157     04.08.2016    Abu Gosh - Bethlehem    28 km

 

Ich wandere duch das Dorf Abu Gosh hindurch, komme wieder an die Autobahn, die auf einer Brücke überquert wird, durchschreite Kiefernwald, laufe dann rechtsabbiegend auf eine kahle Hochfläche mit dem Kibbuz „Maoz Zion“. Am Ortseingang halte ich mich auf der Ringstraße rechts, biege dann am süd-östlichsten Punkt auf einen unscheinbaren Nebenweg ab und steige eine steile Treppenfolge hinauf. Oben bleibe ich links, komme an ein kleines Ladenzentrum, dort kann ich mich mit Wasser eindecken.

 Endlich geht es abwärts, die Straße 3956 hinunter. Ich benutze Kieswege, die parallel zur Autostraße verlaufen, so den Verkehr vermeidend, am unteren Ende nehme ich einen Abschneider, der die Haarnadelkurve zur 395 abkürzt, schmuddelig und mit Plastiktüten gepflastert.

 Neben der 395 verläuft hinter der Leitplanke ein Trampelpfad, den ich benutze, gehe abwärts, bis ich zu einem kleinen Stand komme, der Snacks und Getränke verkauft. Hier kreuze ich die Hauptstraße, gehe einen Kiesweg entlang, der bis zum Verkehrskreisel der Straße 396 verläuft. Nun geht es wieder bergauf, ich bleibe rechts, über mir die massigen Gebäude des Ein-Karem-Krankenhauses und die goldenen Kuppeln der Kathedrale des Gomensky Convent. Ein Weg steigt durch Olivengärten steil hinauf, neben dem Weg Terrassen alter Weinberge, Zypressen.

 Ich muss wieder auf die Hauptstraße, latsche um das Krankenhaus herum, bin am Ortseingangsschild von Jerusalem, gehe weiter aufwärts an der Kathedrale vorbei bis zu einer unübersichtlichen Kreuzung, es wird wild gebaut, die Straße erneuert.

 Ein kleiner Park, Rad- und Fußwege, gepflasterte Bürgersteige, ich darf mal wieder abwärts laufen, Jerusalem ist eindeutig auf Hügeln erbaut. Ich erreiche das Technologiezentrum, den Bahnhof, es geht nicht mehr weiter, vor mir nur noch Autobahnen, für Fußgänger verboten. So gehe ich bedauernd zum Bahnhof, nehme ein Taxi und lasse mich die vier verbleibenden Kilometer zum Kontrollpsten am Übergang nach Bethlehem fahren.

Beim Übergang nach Palästina finden keinerlei Kontrollen statt, ich muss nur den nicht beschrifteten oder beschilderten Weg für Fußgänger suchen, Grenzsoldaten helfen mir aber.

 Hinter dem Kontrollposten geht es der Mauer entlang, 3 m hoch mit Graffitty verschmiert, ein großes Gemälde verherrlicht die Terroristin Leila Chalid, die an verschiedenen Flugzeugentführung beteiligt war, unschuldige Flugpassagiere getötet hat.

 In Bethlehem laufe ich die Mangerstraße hinunter, komme an mein Hotel und beziehe erst einmal mein Zimmer. Dann mache ich mich auf, folge der Straße bis zur Geburtskirche, trete durch die niedrige Tür, die jeden zum Bücken zwingt, ein. Die Kirche wird gerade renoviert, die alten Säulen sind mit Holz verschalt, sie ist aber trotzdem beeindruckend. Viele russische Gruppen besichtigen sie, werden von laut redenden Führern eingewiesen, die Stille des Ortes störend. Wie in Rom und Santiago wird auch hier vergessen, dass es sich um eine Kirche, nicht um ein Museum handelt. Ich kann, als die Gruppen sich verlaufen haben, zur Geburtsgrotte hinuntergehen, ein höchst emotionaler Moment, suche dann St. Katharina, die katholische Kirche nebenan auf, um mir einen Stempel in mein Pilgerbüchlein geben zu lassen.

 Ich verlasse den historischen Ort, gehe über den Mangerplatz in die Altstadt mit dem Basarviertel hinauf. Alles sieht so aus, wie es in spanischen Weihnachtskrippen dargestellt ist, richtig biblisch, könnte aus alten Gemälden stammen. Durch enge Gassen, gebildet von Häusern mit weißen Kalksteinmauern, laufe ich treppauf-treppab eine Runde durch das Städtchen, viele Andenken- und Schmuckläden säumen den Weg, aber auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden verkauft, Kleider, Küchengeräte, Kirchen aller Konfessionen sind vertreten, dazwischen Moscheen.

 Nachdem sich der Abenddunst gelichtet hat, habe ich noch einen weiten Blick in die Umgebung, kann hinter der Jordansenke, in der sich das Tote Meer verbirgt, die kargen Berge Jordaniens erkennen.

 

Tag 158    15.10.2014      Bethlehem - Jerusalem     11 km

In Bethlem steige ich wieder zum Kontrollpunkt hinauf, suche meinen Weg durch die Gebäude, habe endlich bei dem Metalldetektor alle alarmgebenden Gegenstände, von den Stiefeln bis zur Armbanduhr, abgelegt, komme zu Passkontrolle und werde müde durchgewunken. Der Zaun mag zwar höher sein, als früher die Berliner Mauer, die Abfertigung und Kontrolle ist aber ungleich problemloser.

Ich laufe ein kurzes Stück die Hauptstraße bergauf, rechts zweigt eine vierspurige Stadtautobahn ab, mit einem schönen breiten Bürgersteig, nach einer mit Verkehrs-ampeln gesicherten Kreuzung halte ich mich kurz links, komme auf die Beit Lehem Straße die ich entlangwandere, von Bäumen gesäumt durch Wohnviertel nach Jerusalem hinein. Links liegen die Häuser und Geschäftsviertel West-Jerusalems, ich erreiche einen Park an der Mauer der Altstadt, gehe hinunter zur Hauptstraße, ein paar Treppen hinauf und bin am Jaffa-Tor und am König-David-Turm.

 Hier beginnt das Gassengewirr der ummauerten Altstadt, ich lasse mich treiben, passiere Passagen mit Schmuck-, Andenken-, Leder- und Keramik-geschäften, finde mich an der Station 8 der Via Dolorosa wieder, gehe die Schmerzens-straße hinauf in die Grabeskirche.

 Ich trete in die Kirche ein, suche den Golgathafelsen, die Kreuzauffindungskapelle und den Schrein mit den Felsstücken des Grabes, versuche eine stille Ecke zu finden, um gedanklich meine Reise abschließen zu können. Ich sehe einen Pater, frage ihn nach einem Stempel für mein Pilgerbuch, werde in die Sakristei geführt und kann den Abschluss meiner langen Pilgerreise dokumentieren.

 

 

Tag  159   Jerusalem

 

Den heutigen Tag nutze ich, um Jerusalem zu erkunden, zunächst umrunde ich die Altstadt an der Stadtmauer, beginnend beim Damaskustor zum Löwentor gehend, dort kreuze ich die Ringstraße, steige hinunter zum Grab der Jungfrau Maria (ein anderes Grab der Maria befindet sich bei Ephesos in der Türkei), zum Garten Gethsemane mit der Kirche Aller Nationen und den uralten Olivenbäumen, die der Überlieferung  nach schon zu Jesus Zeiten hier gestanden haben.

 Zwischen den jüdischen Friedhöfen steige ich eine schmale Gasse hoch, komme zu den Aussichtspunkten, die den besten Blick auf die Altstadt zeigen.

 Beim Abstieg gehe ich bei der „Dominus Flevit Kirche“ vorbei, es wird gerade ein Gottesdienst abgehalten, so begnüge ich mit den umgebenden Parkanlagen. Die russische „Maria Magdalenen Kirche“ reckt ihre goldenen Kuppeln in den Himmel.

 Wieder beim Löwentor wandere ich die Via Dolorosa hinauf, möchte zum Tempelberg abbiegen werde aber von israelischen Polizisten gehindert (die von einem alten Araber auf den Touristen hingewiesen wurden), der Tempelberg sei nur für alte Moslems zum Beten geöffnet, für alle anderen gesperrt, da einige palästinensische Jugendliche es für opportun gehalten haben, betende Juden an der Klagemauer von oben mit Steinen zu bewerfen. (Nachtrag 2016: Der Tempelberg kann von der Sicherheitsschleuse zwischen Dungtor und dem Kontrollposten an der Klagemauer zwischen 7:00 und 11:00 Vormittags und 13:30 und 14:30 Nachmittags besichtigt werden.)

 So gehe ich weiter in die Altstadt hinein, komme zur evangelischen „Erlöserkirche“, die einst von Kaiser Wilhelm II hier gebaut wurde. Ich möchte eintreten, aber der Wachposten am Eingang hindert mich, Herr Bischof halte gerade Gottesdienst. So warte ich, bis die Kirche wieder geöffnet ist, kaufe eine Eintrittskarte für die archäologischen Ausgrabungen unter dem Kirchenschiff und zum Besteigen des Kirchturms.

 Ich steige die enge Wendeltreppe auf den Turm hinauf, gehe dann zu den Ausgrabungen. Herr Bischof, der bayrische evangelische Landesbischof Bedford-Strohm, erhält eine spezielle Führung, ich schließe mich gerne an, erfahre so alles Wesentliche über die Kirche, ihren Bau und die historischen Gegebenheiten des Kirchenuntergrundes.

 Anschließend gehen wir in die Grabeskirche, auch dort umfassende Erklärungen zum Golgatha-Felsen, zur Keuzauffindungskapelle und zum Schrein, der einige Felsen des Grabes Christi enthält, das 1009 von dem moslemischen Sultan al Hakim (Kairo) als Höhepunkt religiöser Intoleranz zerstört wurde.

 Anschließend laufe ich noch zur „Klagemauer“, durch das „Armenische Viertel“ zum Davidtor und in das moderne Westjerusalem, Einkaufspassagen, das „King David Hotel“.

 Am nächsten Morgen ein sammeltaxi zum Flughafen, meine Pilgerfahrten sind endgültig zu Ende, ich habe die drei wichtigsten Ziele christlicher Pilger erreicht: Rom, Santiago de Compostela und Jerusalem!