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Etappe 3 Bozen - Verona 267 km

Veröffentlicht am 02.11.2011

 

Karte: Weg von  Bozen bis Verona

 

Fotos Etappe 3: Bozen - Verona

 

 

20. Tag           Bozen bis Maria Weißenstein                     22 km                                             

 

Ich gehe über die Eissack-Brücke bis zur Virglstraße, kann dort in einem Tunnel die Eisenbahngeleise unterqueren und auf den Kalvarienberg zur Kirche von Virgl hinaufsteigen. Dahinter geht es dann im Wald nocheinmal 900 Höhenmeter steil aufwärts nach Bauernkohlern. Der Himmel über dem Etschtal ist blauschwarz, in Bauernkohlern beginnt es zu gießen. Ich stelle mich bei einer Scheune unter, nehme den Regenschutz aus dem Rucksack und ziehe ihn über.

 

Der Weg, eine Schotterstraße, geht über Herrenkohlern durch das Wolfstal und am Toten Moos vorbei, ich wandere einsam im Regen und durch stillen Wald, begegne keinem Menschen. Im Weiler Steinen zwei Häuser, dann die Gaststätte Wöflhof. Ich kehre zur Mittagspause ein.

 

Der Regen hat etwas nachgelassen, links sehe ich die wolkenverhangenen Dolomiten, ich erreiche Deutschnofen, der Regen hört endlich auf, die Sonne kommt durch.

 

Ich suche den E5, der in Deutschnofen etwas unklar ausgeschildert ist, zwei Wanderer überholen mich, ich folge ihnen, einer dreht sich um, fragt, ob ich nicht gerade noch einen Wanderstock gehabt hätte. Ich bedanke mich, gehe schnell zurück und suche meinen Stock, den ich mit seinem Handriemen an einen Zaun gehängt und vergessen hatte.

 

Der Weg geht in weitem Bogen um das Brantental herum zum Kloster Maria Weißenstein, ich folge den Stationen des Kreuzweges, komme an der Kapelle St. Leonhard vorbei, erreiche einen großen, leeren Parkplatz, die Tür zum Kloster-hotel ist verschlossen. Ich gehe um das Gebäude herum in einen Selbstbedienungs-imbiss, gegenüber ragen die weißen Mauern der Kirche in den Abendhimmel, am fernen Horizont sehe ich mit frischem Schnee bedeckte Berge.

 

Im Imbiss werde ich durch eine kleine Tür zur Rezeption des Hotels geleitet, bekomme ein Zimmer, schlicht weißgekalkt mit Bad, die Betten sind eigentümlich hoch auf einem Sockel, man muss über eine hölzerne Treppenstufe hineinsteigen.

 

Zum Abendbrot gibt es ein bescheidenes Mahl, eine Suppe und ein dünnes Schnitzel, Eis als Nachtisch, alles sehr kleine Portionen, zum Trinken Wasser in einem großen Glaskrug. Nur zwei Pfarrer trinken Rotwein, teilen sich eine Flasche.

 

Vor dem Schlafengehen suche ich noch den Imbiss auf und trinke ein Bier.

  

 

21. Tag           Maria Weißenstein bis Truden                   15 km

 

Nach einem dürftigen Frühstück, nur Weißbrot, Butter und Marmelade, gehe ich einen Wiesenweg aufwärts, erreiche Wald und muss steil hinab ins Butterloch steigen, eine Erweiterung in der Bletterbachschlucht mit einem kleinen Wasserfall darin, auf der anderen Seite, nachdem ich den Bach auf Trittsteinen durchquert habe, geht es genau so steil wieder hoch.

 

Unter dem Weißhorn führt der Pfad, mit schönen Ausblicken auf die Dolomiten und zum Etschtal hinüber, bis Oberradein, einem Weiler aus Hotels und einigen Bauern-höfen, dann 500 Höhenmeter abwärts, auf einer dieser grauenhaften alten Forst-straßen, die mit groben Blöcken holperig gepflastert sind, nach Niederradein und zur Gaststätte Schwarzenbach.

 

Durch das unzureichende Frühstück bin ich unterzuckert, mir ist schwindlig und sonderbar leicht im Kopf.

 

Ich gehe in Schwarzenbach in das Wirtshaus und esse, ein Schnitzel mit Pommes dazu Mineralwasser und Cola, mir ist besser.

 

Erst entlang der Straße, dann durch sumpfigen Wald, komme ich bis Kaltenbrunn, steige langsam auf Waldwegen hinauf nach Truden, der Waldweg endet, ich muss auf einem Bürgersteig neben der doch recht befahrenen Teerstraße laufen. Ich bin müde, habe keine Lust mehr.

 

Im Zentrum von Truden, direkt gegenüber der kleinen Kirche, steht das Gasthaus „Zum Löwen“. Ich kehre ein, miete ein Zimmer, bleibe hier über Nacht.

  

 

22. Tag           Truden bis Lago Santo                               23 km

 

Gut erholt gehe ich in Truden los, zunächst etwas ins Tal hinab, dann durch dichten Wald hinauf zur Hornalm. Ich umrunde das Trudner Horn. Im Wald auf weißen Wegen, zum Schluss auf einer Forststraße, erreiche ich, die Serpentinen ab-schneidend, Gfrill, das wie ein Schwalbennest am Berghang hoch über dem Etschtal liegt.

 

Ich raste, esse zu Mittag, die Wirtin erzählt mir, dass von den Tiroler Bergsteigern, die zu einer Nanga Parbat-Expedition aufgebrochen sind, einer tödlich abgestürzt sei.

 

Der E5 zieht sich an den Bergen im Salurner Wald zwischen Etsch und dem Val de Cembra entlang, tief unter mir sehe ich die Autobahn und Eisenbahnlinie, weit hinten kann ich noch Bozen erkennen, ist es erst drei Tage her, das ich dort über-nachtet habe? Ich tauche in dichten, dunklen Forst ein, es geht immer leicht auf und ab, große Höhenunterschiede muss ich nicht überwinden.

 

Bei Valdonega komme ich auf eine kleine Lichtung mit zwei verlassen wirkenden, rotgedeckten Häusern, die vor dunklen Fichten stehen. Ich raste auf einer niedrigen Steinmauer, mache Trinkpause. Schmetterlinge gaukeln über die Waldwiese, neben mir rascheln grau-grüne Eidechsen im Gras..

 

Stechmücken greifen an, ich gehe schnell weiter. Der Weg ist mit neuen Schildern sehr gut gekennzeichnet, manchmal aber ein wenig verwirrend, da unterschieden wird zwischen Radfahr- und Fußweg, mitten im Nichts steht mit einem Mal ein roter Pritschentransporter, Arbeiter bringen Hinweistäfelchen an.

 

Breiter Weg unter einer Felswand und über dem Abgrund, ich kann gut ausschreiten, komme schnell voran, erreiche die Abzweigung mit der Asphaltstraße nach Cembra und Faver, entscheide mich aber, geradeaus zum Lago Santo weiterzugehen.

 

Steinig geht es hinunter zum See, der wie ein helles Auge im dunklen Wald den Himmel spiegelt. Am Weg finde ich das Alpini Bergsteigerheim, ich kehre ein und übernachte. Zwischen Gfrill und Lago Santo habe ich die Sprachgrenze über-schritten, kein Deutsch mehr, die Wirtsleute sprechen nur Italienisch.

 

 

23. Tag           Lago Santo bis Palei im Fersental              24,5 km   

 

Ich umrunde den Lago Santo, gehe dann auf steilen, steinigen und schmierigen Wegen  hinab nach Cembra, es sind wieder diese alten, gepflasterten Karrenwege, die so unangenehm zu gehen sind.

 

Bei den ersten Häusern von Cembra erreiche ich die Straße, gehe bis Faver. Hier fehlt jegliches Hinweisschild über den Verlauf des E5, ich orientiere mich an der Karte und verlaufe mich prompt, gehe an der Hauptstraße hinab, die von vielen schweren Zementtransportern befahren wird. Bei der ersten Gelegenheit flüchte ich, in der Karte ist ein Weg eingezeichnet, der mich direkt zur Straßenbrücke bei Piazza über den Avisio-Fluss bringen soll. Das Asphaltsträßchen führt steil hinab durch Weinberge auf ein gelb-braunes Haus unter einer Klippe zu - und endet dort. Ich gehe 300 m zurück, ein Abzweig nach unten, eine Treppe in die Weinberge hinab, eine Steinmauer, darunter eine Fahrspur in einem Wäldchen, ich klettere hinunter, bin auf einem Pfad, der mich direkt zur Hauptstraße nach Piazza leitet.

 

Im Talgrund laufe ich in der heißen Sonne neben der vielbefahrenen Straße her, gehe über die Brücke und hinauf nach Piazza. Ein E5-Zeichen! Ich folge ihm, das nächste Schild liegt abmontiert bei der Kirche auf einem Anzeigenkästchen, es ist nicht zu er-kennen, wie der Weg verlaufen soll. Ich gehe eine Betonstraße sehr steil hinauf in Weingärten hinein, klettere durch Terrassen aufwärts, überwinde Steinmäuerchen und stehe auf einem Feldweg, der zur Hauptstraße ansteigt, und an einem E5 Zeichen. Ich erreiche Stedro-Sabion, mache in einer Trattoria Mittagspause.

 

Eine Asphaltstraße führt zu den Erdpyramiden von Segonzano, Erosionskegeln mit Decksteinen, dann durch Wald nach Quaras, einem fast verlassenen Bergdorf. Neben einem Torbogen in einer halb zusammengebrochenen Natursteinwand steige ich hoch, biege auf einen Wiesenpfad ab, der in den Wald hineinführt. Der Weg verläuft jetzt auf einer treppenförmigen, meterhohen Stützmauer, ich muss durch eine kleine Schlucht, die von einem Bach gegraben wurde, und erreiche Bedollo und damit die Asphaltstraße nach Palei. Es geht langweilig neben der breiten Straße über den Redebus-Pass, die Serpentinen werden durch fast zugewachsene Wald- und Wiesen-pfade abgekürzt, in den Almen stehen Orchideen: Knabenkraut und Waldhyazinthen. Hinter dem Pass führt der Weg hinunter nach Palei (Palù) im Fersental. Hier wird noch eine alte deutsche Mundart gesprochen, im Dorfzentrum steht ein Kulturinstitut zur Pflege der Sprache. Das erste Hotel am Wegrand macht einen verlassenen und heruntergekommenen Eindruck, aber in der Pension „Rosa Alpina“ ist Platz, ich übernachte, bin der einzige Gast.

 

 

24. Tag           Palei im Fersental bis Lèvico Terme          29 km

 

Beim Start in Palei beginnt es strömend zu regnen. Ich ziehe meinen Regenumhang über, folge der Asphaltstraße ins Tal hinunter und biege bei der ersten Möglichkeit hinter der niedrigen Talbrücke links auf ein Sträßchen in die Berge ab. Das schlechte Wetter erleichtert die Entscheidung, nicht den Höhenweg über den Monte Gronlait und Monte Favort zu nehmen.

 

Am Ende der Straße ist ein Bagger mit nicht bestimmbaren Erdarbeiten mitten im Gebirge beschäftigt, ein Kipper-LKW bringt Kies. Ich gehe in den Wald  hinein, auf langen, einsamen weißen Wegen Kurve um Kurve auf gleicher Höhe bleibend, bei Abzweigungen immer links. Mir begegnet kein Mensch, es ist so still, dass ich hinter jeder Biegung erwarte, einem der Bären, die es hier noch geben soll, zu begegnen.

 

Bei der Manga Stoana treffe ich auf eine kurze asphaltierte Strecke, sehe weit vor mir den Radiomast auf dem Monte Panarotta. Bei einem Bauernhof liegen zwei wolfsartige Schäferhunde neben dem Weg, ein schwarzer und ein grauer, einer der beiden kommt böse knurrend auf mich zu, die Lefzen von den Zähnen zurück-gezogen, mein Wanderstock vertreibt ihn.

 

Zwischen Steinmauern und niedrigem Buschwerk gehe ich über Almwiesen und erreiche den Bassapass vor dem Monte Panarotta. Ich steige zur Manga Masi hinunter, die geschlossen ist, gehe die Fahrstraße bis Vetriolo Terme. Es hat auf-gehört zu regnen, vom Parkplatz vor einer Gastwirtschaft habe ich einen wunder-schönen Blick ins Tal der Brenta, auf Lèvico Terme und Caldonazo mit den beiden Seen.

 

Ich stärke mich mit einem Radler und einem Schinkensandwich, bevor ich die supersteilen 1200 m nach Lèvico Terme hinabsteige, zuerst über einen fast mit Brennnesseln zugewachsenen Pfad durch Buchenwald, dann über eine steile, gekieste Straße.

 

In Lèvico Terme finde ich ein Hotel, beschließe einen Tag Ruhepause zu machen.

 

  

25. Tag           Lèvico Terme bis Nosellari                         17 km

 

In Lèvico Terme gehe ich durch die Stadt, überquere die Eisenbahngeleise und auf einer Brücke die Schnellstraße im Brentatal. Auf der Brücke kommen mir Reiter entgegen, ich trete zur Seite und lasse sie vorbei. Bei der Abzweigung nach Giuliana biege ich ab, steige im Dorf hinauf. Die Karte stimmt nicht, ich bin etwas unsicher, habe aber schnell den richtigen Weg gefunden.

 

Der Pfad führt den Hang hinauf, ich blicke noch einmal zurück auf Lèvico Terme, vor mir plätschert ein dünner Wasserfall die überhängende Felswand hinab, der Steig daneben geht in eine Schlucht hinein, eine ziemlich lange graue Schlange eilt über den Weg.

 

Ich erreiche die Baita di Cangi, eine Gruppe Ausflügler rastet, frühstückt mit-gebrachte Pasta, Wurst und Käse. Hier verlasse ich den E5, gehe durch dichten Hochwald auf dem Weg 201 bis zu einer Lichtung. Am Wegrand ein Holzstapel, ich setze mich zum Kartenstudium, Harzflecken versauen mir die Hose. Über eine Wiese muss ich hinauf zur Staatsstraße 349, zum Gasthaus „Monte Rovere“, dort mache ich Mittagspause.

 

Es geht ein paar hundert Meter die Straße entlang, dann biegt rechts die Kaiser-jägerstraße ab und nach 50 Metern links der Weg Nr. 12, ein einsamer Waldweg, ich gehe unter überhängenden Kletterfelsen hindurch, die verschiedenen Routen sind markiert, eine dreiköpfige Familie klettert, sichert sich an fest angebrachten Bohrhaken.

 

Ich komme an einem alten österreichischen Soldatenfriedhof aus dem 1. Weltkrieg vorbei, der Weg ist jetzt asphaltiert, viele Ausflügler mit Kindern sind unterwegs, erreiche beim Hotel Cimon die Siedlung Lavarone, überquere die Hauptstraße und gehe auf dem Trimm-Dich-Pfad über Albertini und dann auf Teerstraße nach Chiesa.

 

Es geht hinunter zum Lago di Lavarone, Tretboote schwimmen auf dem See, auf der eleganten Hotelterrasse, die ich überquere, sitzen Sommergäste. Sie mustern den verschwitzten Wanderer erstaunt. Ich verlasse die Hotelzufahrt, biege rechts ab, gehe einen Wanderweg in Wiesen hinein, auf einer Koppel tätschelt eine junge Frau in tiefgeschnittenen Jeans, die ihr sehr frauliches Rubensbäuchlein freilassen, die Pferde, Haflinger, deren helle Mähne gut zum Blondhaar der Frau passt. Zwischen den Elektrozäunen zweigt ein schmaler Trampelpfad, sich fast zwischen den Bäumen verlierend, den Berg hinunter ab. Ich treffe auf die Serpentine der Haupt-straße und finde den versteckten Weg, der durch den feuchten Mischwald nach Nosellari führt.

 

Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es schon 16:30 ist, zu spät, um noch nach Carbonare und zum Passo Coe zu gehen. In Nosellari gibt es eine Herberge, ich übernachte.

  

 

26. Tag           Nosellari bis Coe Pass                                  21 km

 

Von Nosellari geht es durch eine enge, schöne Schlucht hinab nach Buse, viele wilde Alpenveilchen blühen am Wegrand. In Buse nehme ich nicht den Weg nach Carbonare, sondern quere die Serpentinen der Hauptstraße auf einem Steig, der direkt ins Tal hinunterführt (ein großer Fehler, wie sich kurz darauf herausstellt), gehe bis zum Fluss, überquere ihn auf einer Brücke und laufe dann, zunächst abwärts, danach ansteigend auf dem Weg zur Manga Grimme weiter. Auf der gegenüberliegenden Talseite sehe ich zurückblickend die Hochebene von Lavarone mit dem Dörfchen Nosellari.

 

Hinter einer Biegung ist der Weg durch fünf vom Sturm umgestürzte, mächtige Tannen blockiert, ich kann den Windbruch leicht an der Bergseite umsteigen, gehe weiter, komme erneut an einen Windbruch, diesmal sind hunderte Bäume umgestürzt. Ich möchte nicht zurück und umsteige, wieder an der Bergseite, auch diesen Windbruch, komme in steilem Gelände unter eine Kalksteinwand, steige ausgesetzt über Blöcke in eine Schlucht, in weichem Lehm auf der anderen Seite wieder hinauf und bin in einem Buchenwald, das Ganze sehr gefährlich und anstrengend, im Stillen schimpfe ich mich über den unnötigen Kräfteverschleiß und meinen Leichtsinn, hier mutterseelenallein in Absturzgelände herumzukraxeln. Ich gehe den steilen Hang entlang und treffe wieder auf den Weg.

 

Nach einem Kilometer ein erneuter großer Windbruch, eine Trampelspur geht den Hang hinauf, ich treffe auf einen anderen Weg, auch dieser ist durch umgestürzte Bäume versperrt. Ich gehe zurück in Richtung Carbonare, muss drei kleinere Wind-brüche, mich durch die meterdicken Baumstämme hindurchwindend, durchklettern. Im Wald neben mir kracht etwas, ich halte an und schaue. Eine Gämse steht kaum 20 m entfernt am Hang, sieht mich aus braunen Augen an, ohne zu fliehen.

 

Ich bin endlich wieder auf dem E5. Ein Schild sagt, dass der Weg wegen der atmo-sphärischen Geschehen (so wurde der offensichtlich schwere Sturm auf Italienisch beschrieben) gesperrt sei, weitergehen unmöglich, ich höre die Sägen von Wald-arbeitern, gehe nach Carbonare, den ganzen Umweg hätte ich mir sparen können. Entlang der eintönigen Straße latsche ich an San Sebastiano vorbei zum Sommo Pass, biege auf den Weg, der zum Ex Forte Cherle führt, ab und möchte durch das Valle Orsara zum Coe Pass.

 

Der Waldweg im Valle Orsara ist nicht ausgeschildert, ich wandere fast im Kreis herum, kann dann Holzfäller fragen und verlasse den Wald am Weg vom Rifugio Stella Italia zum Coe Pass, nahe beim Berg des Forts Sommo Alto. Auf einem Hügel sehe ich das Rifugio Camini, gehe darauf zu und dann weiter, über Teerstraße zum Coe Pass. Die Berghütte ist geschlossen, gegenüber in der Gastwirtschaft erhalte ich ein Zimmer, ich bin mal wieder der einzige Gast.

  

 

27. Tag           Coe Pass bis Lancia Hütte                          19,5 km

 

In hellem Morgensonnenschein gehe ich von der Gastwirtschaft am Coe Pass los, verpasse offenbar den entscheidenden Wegweiser, der zur alten Militärstraße zum Monte Maggio führen würde, laufe durch Wald und komme zu einer Abzweigung, dahinter ein Abgrund.

 

Ich gehe nach links, werde unsicher, kehre um, bis ich das Rifugio Camino sehe, also in die falsche Richtung wandere, vorher auf dem richtigen Weg war. Wieder zurück und weitergegangen, rechts der Abgrund, links steile Waldhänge. Vor mir taucht das riesige Kreuz auf dem Monte Maggio auf.

 

Auf einem schmalen Rücken geht es zum Berg hinauf, oben beim Kreuz finde ich alte Wehrgänge aus dem 1. Weltkrieg, eine Gedenktafel. Der Abstieg verläuft erst auf einem schmalen Grat recht ausgesetzt, dann unter überhängenden Felsen weiter bis zum Monte Barcolotta. Arbeiter sind dabei, den Weg zu richten, schneiden Baumäste und Unkraut ab, bessern an abschüssigen Stellen Treppenstufen aus. Links in der Ferne breitet sich die Po-Ebene aus, eine Stadt liegt im Dunst.

 

Steil führt ein Steig zwischen aufragenden Klippen und hellgrauen Felstürmen zum Borcola-Pass hinunter, bei einer verlassenen Almhütte steht das verrostete Wrack eines uralten LKW, es ist kaum vorstellbar, wie der einst hier hoch gekommen ist, auch wenn der Pfad jetzt in einen abfallenden, holprigen, mit rohen Steinen gepflasterten Karrenweg übergeht.

 

Am Borcola-Pass mache ich kurze Trinkpause, überquere die Straße und gehe auf der anderen Seite im Wald in vielen Kehren hinauf auf das Pasubio Massiv. Oberhalb der Waldgrenze ein Brunnen, ich fülle meine Trinkflaschen auf, wandere dann auf der grasbewachsenen, mit weißen Felsbrocken übersäten Hochebene, die von wenigen Gipfeln jeweils ca. 200 m überragt wird, auf steinigen Pfaden weiter. Eine Familie mit Kindern und Hund fotografiert sich, sie fragen mich, wohin. Ich sage ihnen zum Rifugio Lancia, noch zwei Stunden.

 

Der Weg geht in eine Fahrstraße über, die Berggipfel des Col Santo und Col Santino tauchen vor mir auf, unter den Bergen liegt im Schatten die Hütte. Mehrere Wanderer sind auf dem Weg dorthin, ich beschleunige meine Schritt, um vor ihnen bei der Unterkunft zu sein, was mir auch gelingt, die Wanderer laufen jedoch daran vorbei, haben wohl in der Nähe ihr Auto abgestellt, ich bin der einzige Gast.

 

Beim Abendessen bringt mir der Hüttenwirt ein Glas Sekt, sagt, er hätte eine ausgezeichnete Nachricht bekommen, die er feiern müsse, verrät mir aber nicht, worum es sich handelt.

 

 

28. Tag           Lancia Hütte bis Fugazze Pass                   13,5 km

 

Nach einem lausigen Frühstück, aufgebackenes Weißbrot mit Butter, Marmelade und Milchkaffee, gehe ich auf einem steinigen Pfad hinauf zum Dente Austriaco. Der Pfad führt erst über die Hochebene El Pozze, dann zum Gipfel des Roite, bleibt am Hang hoch über dem Foxtal. Im ersten Weltkrieg wurden in die Kalkwände Kasematten eingegraben.

 

Es weht ein stürmischer, eiskalter Nord-Ostwind, so stark, dass ich Angst habe, über die Klippe geblasen zu werden, gehe so weit wie möglich vom Abgrund entfernt, erreiche den Dente Austriaco und steige hinauf.

 

Ein Kreuz aus Stacheldraht und Granatsplittern steht neben dem Weg. Italiener und Österreicher führten von 1916 bis 1918 einen erbitterten Stellungskrieg um den Pasubio. Rund 38.000 Soldaten, junge Menschen, sind auf dem Berg gestorben. In den Berg sind Schutzgänge eingegraben und Stellungen ausbetoniert, eine Tafel erinnert an die Kaiserjäger, die hier gekämpft haben. Vor mir, kaum 50 m entfernt, erhebt sich die Nordflanke des Dente Italiano, ein Gewirr aus riesigen Felsblöcken und Gesteinsschutt, entstanden durch die Sprengung des Berges mit den italienischen Stellungen durch die Österreicher, allein dabei starben 485 Menschen. Im Tal zwischen den Bergen, hier verlief die Front, steht eine Gedenktafel. Ich gehe durch die Steinblöcke hinauf auf den Dente Italiano, überschreite ihn, steige auf einer alten Militärstraße zur Gedenkkapelle hinab und gehe am Arco Romano, einem kleinen Triumphbogen (für welchen Triumph) vorbei zum Porto del Pasubio. Die weißen Felswände, die kahlen, trostlosen Berge, der kalte Wind und der Gedanke an die vielen Gräber bedrücken mich, ich bin in depressiver Stimmung, mir geht auf diesem Fried-hofsberg, Schauplatz eines absolut sinnlosen Gemet-zels, das Lied „Sag mir wo die Blumen sind“ durch den Kopf. So viele Tote, für nichts, kein Gewinn auf keiner Seite.

 

Hinter dem Porto del Pasubio steht an der „Strada degli Eroi“, der Heldenstraße, das Rifugio General Achille Papa. Ich gehe durch den O’Havet-Tunnel und über die Straße der Helden den Berg hinab, links blicke ich weit in die Po-Ebene. Viele Tagesausflügler und Radfahrer begegnen mir, Abschneider kürzen den Weg, ich muss die Serpentinen nicht ausgehen. Am Fugazzepass steht ein Gasthof. Da es am Campogrosso nur ein Rifugio, eine Schutzhütte, gibt, beschließe ich, hier zu übernachten, auch wenn es erst früher Nachmittag ist.

 

 

29. Tag           Fugazze Pass bis Giazza                              19 km

                         

Ich erspare mir die im Führer vorgeschlagene Lustkletterei auf dem Monte Cornetto, umrunde den Berg auf dem Asphaltsträßchen, das zum Passo Campogrosso führt, fast kein Autoverkehr und immer wieder großartige Ausblicke auf das Carega Massiv.

 

Am Campogrosso zweigt der Weg über die Carega ab, Elektrozäune müssen geöffnet und geschlossen werden. Ich überhole einen Vater mit seinem kleinen Sohn, sie sprechen Deutsch, er erzählt, dass er auch schon einmal eine Alpen-überquerung gemacht hätte, von Budweis in Tschechien nach Italien. Söhnchen quengelt: Sind wir bald da-a?

 

Da-a, wann bin ich da.

 

Der Weg führt zunächst flach am Hang entlang, in den Felstürmen der Carega sehe ich Kletterer, dann durch ein Kar sehr steil hinauf, immer wieder sind kleine Kletter-stellen zu überwinden. Kurz unter der Mosca-Scharte überholt mich ein Paar, Mutter und erwachsener Sohn, die eine Tagestour zur Fraccardi-Hütte unternehmen, dabei die Cima Carega besteigen. Sie nutzt die Begegnung zu einem Schwätzchen, auch um etwas auszuruhen, ist begeistert von meiner Tour auf dem E5, wir steigen die letzten zwanzig Meter zur Scharte auf, sie zeigen mir in der Ferne den Gardasee. Der junge Mann drängt zum Weitergehen, er ist jung und schlank, daher so gut in Form lacht sie, und ich alt und zu dick und müde, sage ich.

 

Mittagspause im Rifugio Scalorbi, dann steiler Abstieg in das Revolto Tal, bei einer Alm steht ein Murmeltier aufrecht auf einem Grasbuckel, pfeift, ist kaum fotoscheu, verschwindet aber doch in seinem Bau, als ich mich auf ein paar Meter genähert habe. Der Weg, jetzt ziemlich ausgesetzt, zum Teil mit kleinen Seilsicherungen, geht steil am Bach hinunter, ich erreiche die Waldgrenze, eine italienische Familie mit zwei kleinen Mädchen begegnet mir, die Kleinen steigen die Hänge zwischen den Serpentinen hoch, treten Steine los, die gefährlich den Hang hinunterrollen und über den Pfad poltern, komme zur alten Militärstraße. Auf Campingplätzen Grillfeuer und Picknick, viele junge Leute genießen den Nachmittag.

 

Eine Asphaltstraße bringt mich am Weiler Buscangrobe vorbei hinunter nach Giazza, Autos überholen mich, in Giazza am Ende des Tales ein Hotel. Giazza ist die letzte deutschsprachige Enklave im nördlichen Italien (13 Dörfer), es wird noch ein alter, unverständlicher Dialekt (Taucias gereida – Deutsches Gerede) gesprochen.

 

Der Wirt hinter der Theke sieht mich eintreten, serviert mir, ohne zu fragen, erst einmal ein Bier, 1000 m Aufstieg und 1400 m Abstieg haben wohl ihre Spuren hinterlassen.

 

 

30. Tag           Giazza bis Erbezzo                                      21,5 km

 

In Giazza steige ich zunächst ins Dorf hinab, überquere bei der Kirche den Rio Revolto und gehe über Wiesenwege, dann, bei einem Bauernhaus rechts in die Berge abbiegend, auf einer alten Militärstraße in endlosen Serpentinen aufwärts. In einem kleinen Tunnel ist eine Kaverne aus dem Berg herausgehauen, bei der Brücke „Il Ponte“ erreiche ich die Hochebene der Lessinischen Alpen. Zwei ältere Wanderer begegnen mir, suchen Pilze. Ich bin total durchgeschwitzt, kleine schwarzglänzende Fliegen umschwärmen mich zu hunderten, als sei ich eine Kuh, summen auf-dringlich in den Ohren, lassen sich nicht verscheuchen, so also fühlt sich das Rindvieh auf der Weide.

 

Eine mit Kuhfladen vollkommen verschmutzte Fahrspur, offenbar Zuchtstätte für die Fliegen, führt mich bei Pampari di Sopra auf die Straße, die ich nach wenigen Metern wieder verlasse. Zwischen Mäuerchen aus senkrecht stehenden Steinplatten gehe ich in die Berge, die Landschaft sieht aus wie im Schwarzwald, sanfte Hügel, dazwischen Wälder, in leichtem Auf und Ab komme ich zum Wegweiser nach Merli, steige hinauf und durchwandere den kleinen Weiler, gehe auf einer Wirtschaftsstraße zum Gasthaus „Trattoria“, mache dort Mittagspause.

 

Ich erreiche die Herberge „Il Croce“, überquere die Hauptstraße. Vor mir liegt Erbezzo in der Nachmittagssonne, „nur“ durch die Anguila-Schlucht von mir getrennt. Ich steige sanft abfallend, dann steil durch dichten Wald hinab, eine Brom-beerranke zupft mir die Mütze vom Kopf, ich fange sie wieder ein und setze sie auf.

 

Im Schluchtgrund muss ich talabwärts gehen, stolpere über große, weiße Steine, Kies knirscht unter den Stiefeln, die Stimmung ist düster und bedrückend, rechts zweigt der Weg ab, sehr mühsam und dunkel geht es hinauf, in nicht enden wollenden Serpentinen, plötzlich, am oberen Rand der Schlucht, stehe ich an einer Steinmauer, bin in Scalchi, folge dem Pfad bis zu einer Pferdekoppel, auf der ein Esel und einige Haflinger grasen. Graue, blutsaugende Bremsen überfallen mich, schnell wandere ich weiter und erreiche unter hohen, schattenspendenden Bäumen Erbezzo.

 

An einem kleinen Platz die Herberge „Berna“, ich trete ein, niemand beachtet mich, durch lautes Rufen mache ich mich bemerkbar. Der mit Mehl bestäubte Koch kommt, er war gerade dabei, den Pizzateig für das Abendessen vorzubereiten, zeigt mir ein Zimmer.

 

Zum Abend einen Salat, ich finde eine faule Tomate darin, stelle ihn angewidert weg, esse nur Pasta und ein Schnitzel.

 

 

31. Tag           Erbezzo bis Grezzana                                 27 km

 

Ich gehe durch Erbezzo in Richtung Süden. Hinter der Kirche, an den Zaun zum Gemeindehaus gelehnt, treffe ich den Pfarrer, er ist so feist, ölig und glatzköpfig wie beschrieben, auf mein fröhliches „Buon Giorno“ bekomme ich keine Antwort.

 

Die Häuser in den Bauerndörfern sind rustikal mit Dächern aus dicken Steinplatten gedeckt. Ich wandere erst über eine Nebenstraße, dann durch Felder und Wiesen am oberen Rand der Anguila-Schlucht entlang, die sich hinter Bäumen versteckt, folge einem fast zugewachsenen Buschpfad steil hinab und bin auf dem Fahrweg nach La Rocca. Die Autos auf der schmalen Straße hupen vor jeder Kurve, ohne Rücksicht auch ohrenbetäubend laut direkt neben dem einsamen Wanderer.

 

In La Rocca leichte Verwirrung über den weiteren Verlauf des Weges, die Erfahrung lehrte mich, dass ich auf dem falschen Weg bin, wenn nach einer Abzeigung innerhalb von hundert Metern kein E5-Zeichen kommt. Ein paar Schritte bergauf, einige Meter auf der Fahrspur gegenüber bergab, keine Zeichen, also die Straße hinab, Richtung Süden. An einer Hausecke finde ich die rot-weiße Markierung, gehe an Häusern vorbei, steige durch dichten Busch hinunter in die Schlucht des Falconi.

 

Ich erreiche eine Straße, die sich unter Felsen durch die Schlucht windet, verlasse sie an einem Steig, der mit einem morschen Holzzaun gesichert ist, bin im Bachbett des Rio Marciora und steige langsam, den Wegweisern folgend, über Treppen hinauf zur Ponte Veja, einem natürlichen Sandsteinbogen, der die Schlucht auf ca. 50 m Breite überspannt.

 

Nur wenige Meter hinter dem Steinbogen eine Herberge, ich setze mich, werde nicht beachtet, stehe auf und gehe die langweilige Straße nach Giare weiter.

 

Hinter Giare geht es auf der Hauptstraße, immer zwischen Steinbrüchen und Marmorfabriken hindurch, ohne Abwechslung an Fane vorbei bis Saline. Die Planer des Weges haben hier offenbar noch einen Berg gefunden, den sie nicht auslassen konnten, also noch einmal 100 m hinauf auf den Monte Comune, durch eine Siedlung, deren Häuser hinter hohen Zäunen im Wald versteckt sind, auf einem Teersträßchen bis zu einer Straßenkreuzung, in deren Mitte eine kleine Kapelle steht. Ein Wegweiser zeigt den Weg nach Montecchio an, ich gehe die Straße weiter, habe offenbar bei Il Dondolo die Abzweigung des E5 verpasst. Hinter der Hecke, die eine Villa einfriedet, ein Hund, er kläfft wie verrückt, folgt mir die Serpentine, die das Anwesen umgibt auf fast 500 m, kann sich nicht beruhigen. Ich treffe auf die Hauptstraße, ein Wanderweg zweigt links ab, führt zwischen Steinmauern direkt nach Montecchio.

 

Ich kehre in der Trattoria „Righetti“ ein, frage nach Übernachtungsmöglichkeit. Der Wirt sagt mir, dass es nur Privatunterkunft mit „Bed & Breakfast“ gäbe. Ich bin müde, Füße und Rücken schmerzen, trotzdem gehe ich weiter, suche Unterkunft. Den Weg durch die Borago-Schlucht möchte ich morgen ausgeruht steigen. Ich komme an der „Casetta Volpare“, einem Bed&Breakfast, vorbei, läute, erhalte keine Antwort. So schlurfe ich die Asphaltstraße nach Grezzana hinunter, fünf steile Kilometer auf kaum befahrenem Weg, in Grezzana gibt es ein Hotel.

 

 

32. Tag           Grezzana bis Verona                                   15 km

 

Wieder die Asphaltstraße hinauf nach Montecchio, an der Straße steht ein burgartiges, rosa gestrichenes Bauernhaus. Diesmal sehe ich aber die rot-weißen Markierungen des CAI, kann Abschneider nehmen und muss die Serpentinen nicht ausgehen. Am Wegrand stehen Disteln mit leuchtend blauen Zierblättern, die die unscheinbare Blüte umstehen, hunderte Heuschrecken springen auf und schwirren davon, zeigen ihre purpurroten Unterflügel.

 

In Montecchio steige ich direkt neben der Kirche ab, gehe durch lichten, dünnen Buchenwald, muss über Felsstufen in eine Schlucht hinunter, auf der anderen Seite wieder hinauf, machen einen großen Rechtsbogen um dann endgültig in die Borago-Schlucht hinabzusteigen. Der Weg folgt dem finsteren Boden unter umgestürzten Bäumen hindurch, um den Talgrund dann kurz zu verlassen und an steilen Eisenleitern zu enden, die es wohl 30 m tief hinabgeht. Vorsichtig klettere ich hinunter und stehe in einem überwältigenden Felstobel, von senkrechten Wänden aus waagerecht geschichtetem Gestein umgeben, mit nur einem engen Ausgang nach Süden. Ich folge dem Weg, kreuze mehrfach den Bach, im Schluchtgrund ist es finster, aber unzählige goldene Kaisermantelschmetterlinge gaukeln über dem grün zugewucherten Pfad. Es geht über glitschige Steine unter überhängenden Wänden durch, bis sich das Tal weitet, eine schmale Wasserrinne verläuft neben dem Weg, Kiesstraße, dann Asphalt, einige Bauerhäuser und ein Schild, das das Ende des Europäischen Fernwanderweges Nr. 5 (E5) verkündet.

 

Ich gehe auf der vielbefahrenen Hauptstraße nach Avesa, einen Vorort Veronas, hinein, dann durch eine Allee, auch vielbefahren, nach Verona. Die italienischen Autofahrer sind besser als ihr Ruf, bremsen hinter mir und weichen mir weiträumig aus. An der Stadtgrenze beginnt ein Bürgersteig, ich gehe zu einem Hotel, das ich vorher reserviert hatte.

 

In Verona sind Festspielwochen, die Stadt ist voller Touristen. Ich schlendere zur Arena, über die Piazza della Erbe, Piazza dei Signori, zur Etsch, besuche den Palazzo Vecchio.

 

Die Nord-Süd Alpenüberquerung ist beendet, ich bin 600 km gewandert und habe 18.500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg überwunden.